Wanders kämpft bei äthiopischen Trials um WM-Limit

Das am besten besetzte 10.000m-Rennen im Vorfeld der Weltmeisterschaften von Doha findet nicht im Rahmen eines internationalen Meetings statt, sondern in Hengelo, wo der Äthiopische Leichtathletik-Verband (EAF) seit einigen Jahren traditionell seine Trials austrägt. So ein dichtes Feld mit Qualität, wie heute Abend an den Start gehen wird, gab es noch nie, denn praktisch die komplette 5.000m-Elite ist am Start. Yomif Kejelcha gibt sein Debüt über die 10.000m und trifft auf den dreifachen 5.000m-Medaillengewinner auf internationalem Niveau, Hagos Gebrhiwet, Jungstar Selemon Barega, amtierender äthiopischer Meister, Abadi Hadis, der eine Bestleistung von 58:44 Minuten im Halbmarathon aufweisen kann, Jemal Yimer, WM-Fünfter 2017 in im Halbmarathon noch einmal elf Sekunden schneller als Hadis, sowie Jungstar Solomon Berihu, der sich erstmals auf diese Distanz wagt.
Dazu kommen noch: der ehemalige Weltmeister Ibrahim Jeilan (2011 vor Mo Farah), Marathon-Vize-Weltmeister Tamirat Tola und Marathon-Star Guye Adola. Wohlgemerkt: Äthiopien kann im 10.000m-Lauf bei der WM lediglich drei Athleten stellen, es ist ein ähnliches Gedränge um Nominierungen wie auf den 5.000m zu erwarten, wo Äthiopien allerdings vier Startplätze hat. Kejelcha, Gebrhiwet und Barega streben in Doha das Doppel an.
Die hervorragende Gelegenheit in Hengelo wollen auch nicht äthiopische Läufer für schnelle Zeiten nutzen: der ehemalige Europameister Ali Kaya, Ronald Musagala, der aktuell über 1.500m einen ugandischen Landesrekord nach dem nächsten läuft und in Hengelo in die Rolle eines Tempomachers schlüpfen könnte, und Julien Wanders. Der Schweizer strebt die Erbringung des WM-Limits für Doha an, das er bei schwierigen Bedingungen im Juni in Stockholm knapp verpasst hatte. Es liegt bei 27:40 Minuten und würde eine persönliche Bestleistung für den 23-Jährigen darstellen.
Weit weniger hochkarätig ist das Feld bei den Frauen, in dem sich aber auch einige namhafte Äthiopierinnen wie Letesenbet Gidey, Halbmarathon-Weltmeisterin Netsanet Gudeta oder Senbere Teferi tummeln.

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