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Wirksame Maßnahmen gegen Doping?

Kaum ein internationaler Sportverband nimmt den Kampf gegen Doping so ernst und lässt Worten konkrete Taten folgen wie der Leichtathletik-Weltverband (IAAF), seitdem Sebastian Coe im September 2015 Lamine Diack als IAAF-Präsident beerbt hat. Dabei setzte die IAAF unter der Leitung…

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Kaum ein internationaler Sportverband nimmt den Kampf gegen Doping so ernst und lässt Worten konkrete Taten folgen wie der Leichtathletik-Weltverband (IAAF), seitdem Sebastian Coe im September 2015 Lamine Diack als IAAF-Präsident beerbt hat. Dabei setzte die IAAF unter der Leitung des Briten in den vergangenen Monaten einige innovative Konzepte um, die dem Kampf gegen Betrug durch den Gebrauch unerlaubter Substanzen Flügel verleihen soll. Unübersehbar ist die Absicht, die Mitgliedsverbände verstärkt in die Pflicht zu nehmen. Wie effektiv die Maßnahmen der IAAF sind, wird sich in Zukunft weisen.
 

Athletics Integrity Unit

Ein großer Schritt in eine zukunftsorientierte Bekämpfung des Dopings war die Gründung der Athletics Integrity Unit (AIU), einer Organisation, die unabhängig vom Leichtathletik-Weltverband bei Verdachtsfällen ermittelt und Sanktionen ausspricht (Die Unabhängigkeit soll gegeben sein, auch wenn beide Institutionen in Monaco beheimatet sind, Anm.). Dieser Schritt erfolgte als Konsequenz der Beziehungen zwischen der alten IAAF-Führung und Doping fördernden Mitgliedsverbänden, die von Kriminalität, Korruption und Bestechung geprägt waren. Mit der Einführung der AIU setzte die IAAF einen Meilenstein – denn zwei der größten Probleme im Kampf gegen Doping im internationalen Sport sind die fehlende Transparenz und die fehlende Unabhängigkeit der Anti-Doping-Institutionen. Das beginnt bei der finanziellen Abhängigkeit der WADA von Sportnationen und endet an der engen Verbandelung der WADA mit dem IOC.
 

Die fehlende Transparenz und Unabhängigkeit sind zwei der größten Probleme im Kampf gegen Doping.

Robert Wagner – ein Österreicher auf der „Black List“

Die AIU wirkt nun seit gut einem Jahr und bietet Whistleblowern und Zeugen eine Plattform des direkten, vertraulichen Kontakts. Anfänglicher Skepsis kann mit ersten durchaus erstaunlichen Teilerfolgen begegnet werden. Vor knapp zwei Wochen legte die AIU eine Liste von 109 laufenden Ermittlungen gegen Protagonisten aus der Leichtathletik vor, darunter 85 Medaillengewinner bei Olympischen Spielen und Weltmeister (siehe RunAustria-Bericht). Zwar wurden bis dato erst 24 Sportler sanktioniert, doch diese Liste eine Grundlage, in baldiger Zukunft weitere Dopingsünder aus dem Verkehr zu ziehen. Gelingt dies, wäre das in der Quantität der sanktionierten Dopingfälle ein bemerkenswerter Schritt.
Auf dieser Liste taucht mit Robert Wagner auch ein Österreicher auf. Er ist während laufender Ermittlungen aktuell suspendiert und darf somit nicht mit international startenden Athleten zusammenarbeiten. Der Manager, der ehemals auch mit Ben Johnson, dem ältesten, berühmten Dopingfall der Leichtathletik-Geschichte, zusammenarbeitete, arbeitete zuletzt unter anderem mit US-Sprintstar und Weltmeister Justin Gatlin, ein zweifach überführter Dopingsünder, zusammen. Vor versteckt laufender Kamera tappte Wagner mit offenen Worten in eine Falle, weswegen nun gegen ihn ermittelt wird. Die bekanntesten Athleten, die seit Bestehen der AIU überführt werden konnten, sind die kenianischen Spitzenläufer Asbel Kiprop, Viola Jepchumba und Ruth Jebet. Die Olympiasiegerin im 3.000m-Hindernislauf geht für den Bahrain an den Start.
Insgesamt wurden im Auftrag der AIU 9.730 Dopingproben analysiert (davon knapp 6.000 out-of-competition controls), wovon 374 Auffälligkeiten nachwiesen. Im Testing-Pool der IAAF fanden sich 770 Leichtathletinnen und Leichtathleten aus 86 Nationen.
 

Pflichttests für Äthiopier und Kenianer

Als Neuerung präsentierte die IAAF am vergangenen Wochenende beim Council-Meeting in Buenos Aires eine Klassifizierung von Mitgliedsländern bezüglich des Doping-Risikos. In die Kategorie A, jenen Nationen, in denen ein hohes Doping-Risiko besteht, wurden die afrikanischen Läuferhochburgen Äthiopien und Kenia sowie die beiden osteuropäischen Länder Weißrussland und Ukraine eingeordnet. Es ist anzunehmen, dass Russland diese Gruppe ergänzen wird, sobald die Suspendierung gegen den Verband aufgehoben wird. Ab 2019 dürfen Athleten aus diesen vier Ländern nur mehr bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen teilnehmen, wenn sie in den zehn Monaten vorher drei negative Out-of-Competition-Tests mit negativem Ergebnis nachweisen können.
 

Seit bei kenianischen Spitzenathleten sporadisch Out-of-Competition-Tests durchgeführt werden, zappelten angefangen bei den Marathon-Stars Rita Jeptoo und Jemima Sumgong prompt große Fische im Netz der Doping-Jäger.

Die vier der Kategorie A zugeordneten Nationen stehen seit Jahren unter spezieller Beobachtung der IAAF. In der Kategorie B befinden sich alle weiteren Verbände, deren Athleten internationale Erfolge aufweisen können. Sie müssen regelmäßig Rechenschaft über die Anti-Doping-Aktivitäten ablegen. Man darf gespannt sein, welche nationalen Verbände in Zusammenarbeit mit den nationalen Anti-Doping-Agenturen wie viel Motivation im Kampf gegen Doping an den Tag legen und wie sehr die IAAF Druck auf die nationalen Verbände ausüben kann, sofern diese Motivation überschaubar ausfällt.
Inwiefern diese Start-Voraussetzungen für Athleten aus Kenia, Äthiopien, Ukraine und Weißrussland wirksam sein wird, wird man nach den Weltmeisterschaften 2019 und den Olympischen Spielen 2020 besser beurteilen können. Prinzipiell ist eine Steigerung der Out-of-Competition-Tests wünschenswert, weil hier Dopingpraktiken eher enttarnt werden können als bei Dopingkontrollen bei Wettkämpfen. Allerdings wird die Effektivität von Trainingskontrollen im internationalen Sport unterschiedlich bewertet, was häufig an fehlender Transparenz im gesamten Verfahren liegt. Allerdings gilt: Drei Trainingskontrollen sind besser als eine oder zwei und dass gerade afrikanische Nationen weiterhin Aufholbedarf bei Out-of-Competition-Tests haben, ist offensichtlich. Seit bei kenianischen Spitzenathleten sporadisch Out-of-Competition-Tests durchgeführt werden, zappelten angefangen bei den Marathon-Stars Rita Jeptoo und Jemima Sumgong prompt große Fische im Netz der Doping-Jäger. Was negative Schlagzeilen für die kenianische Leichtathletik sind, sind gleichzeitig erste Erfolgsmeldungen für das noch sehr junge Anti-Doping-System Kenias und damit für die Welt-Leichtathletik.

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