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Prag Halbmarathon erneut in der Nähe des Weltrekords
Die Laufstrecke des Prag Halbmarathon bleibt ein großartiges Pflaster für schnelle Zeiten. Ein Jahr nach dem furiosen Weltrekordlauf von Joyciline Jepkosgei, die diesen im Herbst in Valencia sogar noch einmal optimiert hat, bestach die erste Veranstaltung der RunCzech League im…
Die Laufstrecke des Prag Halbmarathon bleibt ein großartiges Pflaster für schnelle Zeiten. Ein Jahr nach dem furiosen Weltrekordlauf von Joyciline Jepkosgei, die diesen im Herbst in Valencia sogar noch einmal optimiert hat, bestach die erste Veranstaltung der RunCzech League im neuen Jahr erneut mit Weltklassezeiten im Frauenrennen. Die Kenianerin Joan Melly wuchs in einer Zeit von 1:05:04 Stunden über sich hinaus und markierte nicht nur die zweitschnellste Siegerzeit der 20-jährigen Eventgeschichte, sondern ist nun die fünftschnellste Halbmarathonläuferin aller Zeiten – die drittschnellste im laufenden Kalenderjahr. Ein halbes Jahr nach ihrem überraschend starken Auftritt in Kopenhagen (1:06:25 Stunden) und ihrem riesigen vierten Platz vor zwei Monaten in Ras Al Khaimah (1:05:37 Stunden) gelang der 27-Jährigen damit die dritte Sensationszeit binnen eines halben Jahres. „Es war ein unheimlich schnelles Rennen von Beginn an. Ich bin einfach den Pacemakern gefolgt und habe gemerkt, dass ich im Finale noch stark war. Ich bin überglücklich, dass ich das Rennen so gestalten und dieses Resultat erzielen konnte“, freute sich die Siegerin.
Weltrekord lange in Sichtweite
Unter dem Strich entstand sogar der Eindruck, dass an diesem sonnigen Samstagvormittag in der tschechischen Hauptstadt ein neuer Weltrekord möglich gewesen wäre. Hätten die übermotivierten Stars des Rennens ein nicht zu schnelles Angangstempo gewählt. Caroline Kipkirui, vor zwei Monaten in Ras Al Khaimah schon phänomenale Dritte und jüngere Schwester der ehemaligen 5.000m-Weltmeisterin Mercy Cherono, absolvierte die ersten fünf Kilometer in 14:51 Minuten. Ein Höllentempo, das sie reduzieren musste, um ein vernünftiges Ergebnis vorab abzusichern. Nach rund acht Kilometern wurde sie deshalb von der nicht viel langsameren Joan Melly überholt, die ihren Platz an der Sonne nicht mehr abgab. Das Weltrekord-verdächtige Tempo – Zwischenzeit bei zehn Kilometer: 30:14 Minuten – hatte sie nicht ganz bis zum Schluss halten können. Kipkirui kam 65 Sekunden später in einer immer noch beachtenswerten Zeit ins Ziel und belegte Platz zwei. Die starke Äthiopierin Worknesh Degefa, vor drei Jahren noch Siegerin, wurde Dritte.
Tschechischer Landesrekord
Die ehemalige Skilangläuferin und seit einigen Jahren sehr erfolgreiche Langstreckenläuferin Eva Vrabcova-Nyvltova hat eines ihrer großen Ziele in Prag endlich realisieren können. Nach mehreren guten, aber nicht erfolgreichen Versuchen verbesserte sie den mittlerweile 24 Jahre alten tschechischen Landesrekord von Alena Peterkova um eine Sekunde. Peterkova war 1994 in Oslo eine Zeit von 1:11:02 Stunden gelaufen, Vrabcova-Nyvltova erreichte das Ziel in Prag in 1:11:01 Stunden. „Ich kann es noch gar nicht glauben. Das ist eine große Motivation für meine Karriere“, jubelte die 31-Jährige, die voll des Lobes über ihren kenianischen Pacemaker war.
Spannende Entscheidung bei den Männern
Im Gegensatz zum Frauen-Rennen überzeugte jenes der Männer nicht mit einem irren Tempodiktat, sondern gipfelte in einer spannenden Entscheidung. Der Kenianer Bernard Kimeli, für das RunCzech Racing Team laufend, setzte sich nach einer Tempoverschärfung vier Kilometer und einer weiteren zwei Kilometer vor Schluss am Ende in einer Zeit von 59:47 Minuten knapp gegen seine Landsleute Geoffrey Yegon und Peter Kwemoi durch, die ebenfalls unter einer Stunde blieben. „Ich bin sehr zufrieden. Die Bedingungen waren heute bestens“, bilanzierte der 22-Jährige nach einer persönlichen Bestleistung. Als bester Europäer kam der Italiener Eyob Faniel in einer Zeit von 1:02:27 Stunden auf Rang zehn ins Ziel – fünf Plätze vor Streckenrekordhalter Atsedu Tsegay, der einmal mehr in letzter Zeit seine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Auch der Italiener freute sich über eine persönliche Bestmarke, zehn Sekunden schneller als bei der WM in Valencia und 22 Sekunden schneller als Anfang März in Paris.
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