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Cheruiyots Glanzleistung bestraft Keitanys absurde Tempojagd

Die ewige Geschichte über das Wettrennen von Jäger und Hase ist um ein weiteres Kapitel reicher. In diesem Fall hatte die Jägerin beim London Marathon 2018 nach einer geduldigen ersten Hälfte der Jagd ein leichtes Spiel, die Häsin einzufangen. Diese…

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Die ewige Geschichte über das Wettrennen von Jäger und Hase ist um ein weiteres Kapitel reicher. In diesem Fall hatte die Jägerin beim London Marathon 2018 nach einer geduldigen ersten Hälfte der Jagd ein leichtes Spiel, die Häsin einzufangen. Diese hatte sich vor lauter Übermotivation übernommen und konnte das anfänglich viel zu hohe Tempo nicht bis zum glücklichen Ende halten.
 

Nummer vier der ewigen Bestenliste

Dank der absurden Tempojagd, die Mary Keitany und Tirunesh Dibaba von Beginn an wie angekündigt gnadenlos anschlugen, entwickelte sich ein spannendes Rennen. Denn nach zwei Drittel der Distanz waren die Vorboten eindeutig. Das Renngeschehen würde kippen. Vivian Cheruiyot, die erst ihren dritten Marathon bestritt, hatte sich ihre Kräfte phänomenal eingeteilt und düpierte mit einer hervorragenden Leistung schlussendlich das Feld. Die Olympiasiegerin von Rio im 5.000m-Lauf ist nun an der Spitze des Marathonlaufs angekommen – als Siegerin des mit Abstand am stärksten besetzten Marathonlaufs des Jahres. Und auch die Leistung im frühsommerlichen London war berauschend. Mit einer Zeit von 2:18:31 Stunden, über fünf Minuten schneller als ihre bisherige Bestzeit (!), markierte sie die viertschnellste Siegerzeit in der langen Geschichte der Veranstaltung, die immer die besten Zeiten bei den Frauen hervorgebracht hat, und die sechstschnellste Zeit in der Geschichte des Marathonlaufs (geteilt mit Tirunesh Dibaba beim Chicago Marathon 2017). Nur Weltrekordhalterin Paula Radcliffe, Afrikarekordhalterin Mary Keitany und Dibaba sind jemals schneller gelaufen als Cheruiyot bei ihrem Premierensieg im Marathon, den sie sich verdiente, weil sie die ihre großartige Leistungsfähigkeit an diesem Tag mit der besten Rennstrategie kombinierte.
 

© Getty Images
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Brutale Tempojagd trotz hoher Temperaturen

Trotz der für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen in der britischen Metropole (18°C. am Start) legten Mary Keitany und Tirunesh Dibaba ein Jahr nach ihren Sensationsleistungen – Keitany lief einen Weltrekord für reine Frauenrennen von 2:17:01 Stunden, Dibaba blieb ebenfalls unter 2:18 Stunden – los wie von einer Tarantel gestochen. Erstmals seit über einem Jahrzehnt waren männliche Pacemaker im Einsatz, sie sollten das Duo auf die Bühne des Weltrekords von Paula Radcliffe (2:15:25 Stunden) hieven. Dementsprechend rücksichtslos zeigte sich die Renngestaltung: 15:46 Minuten nach fünf Kilometern, 31:46 Minuten nach zehn Kilometern, 47:46 Minuten nach 15 Kilometern. Es lag ein Hauch Absurdität in der Luft, der in der letzten Rennphase immer konkreter wurde.
In einer Zeit von 1:07:16 Stunden überquerte Mary Keitany die Zwischenzeit beim Halbmarathon. 22 Sekunden langsamer als im Vorjahr. 1:08:08 Stunden hatte sie nun Zeit für die zweite Marathon-Hälfte, um Paula Radcliffes Weltrekord, der für die Ewigkeit gedacht schien, zu verbessern. Zu diesem Zeitpunkt war Tirunesh Dibaba übrigens nicht mehr die Begleiterin der Kenianerin. Kurz vor der Zwischenzeit bei Kilometer 20 musste sie abreißen lassen, kurz nach der Marke von Kilometer 30, als das Verfolgerfeld sie schluckte, schmiss sie das Handtuch und stieg aus. Ein jähes Ende eines an diesem Tag unrealistischen Versuchs für die 32-Jährige.
 

Das Blatt wendet sich

Vivian Cheruiyot, die im Gegensatz zu ihrem Marathon-Debüt im Vorjahr Keitany nicht folgte, hatte bei halber Strecke einen Rückstand von exakt 100 Sekunden auf die Führende, hielt sich aber in einer interessanten Verfolgergruppe gemeinsam mit ihren Landsfrauen Brigid Kosgei und Gladys Cherono auf. Diese Ausgangsposition erwies sich als optimal, als Mary Keitanys Kilometerzeiten in den Keller fielen. Ab Kilometer 30 ging dann alles schnell. In Kürze knabberte Cheruiyot, die aus der Verfolgergruppe attackierte, knapp eineinhalb Minuten ihres Rückstands ab. Bei Kilometer 35 lag sie nur mehr zwölf Sekunden hinter der nun wehrlosen Mary Keitany, die nicht mehr zulegen konnte. Cheruiyot zog vorbei und nützte die Euphorie zu einem bemerkenswerten Finale. Die 5km-Teilzeit zwischen Kilometer 35 und Kilometer 40 war trotz der immer weiter steigenden Temperaturen der drittschnellste ihres Rennens nach dem ersten und nach dem Abschnitt zwischen Kilometer 15 und 20. Nach 2:18:31 Stunden war eine taktische Meisterleistung beendet. „Geduld war entscheidend heute. Und ich hatte sie“, betonte Cheruiyot. „Als ich Mary überholt habe, wusste ich, dass ich die Siegerin des London Marathon sein würde. Ich bin überglücklich!“
 

Cheruiyot und Keitany im direkten Vergleich

5K – Cheruiyot (16:15) liegt 28 Sekunden hinter Keitany (15:47) – Splits 16:15 bzw. 15:47
10K – Cheruiyot (32:56) liegt 1:07 Minuten hinter Keitany (31:47) – Splits 16:38 bzw. 16:00
15K – Cheruiyot (49:18) liegt 1:32 Minuten hinter Keitany (47:46) – Splits 16:22 bzw. 15:59
20K – Cheruiyot (1:05:31) liegt 1:41 Minuten hinter Keitany (1:03:50) – Splits 16:13 bzw. 16:04
Halbmarathon – Cheruiyot (1:08:56) liegt 1:40 Minuten hinter Keitany (1:07:16)
25K – Cheruiyot (1:21:56) liegt 1:32 Minuten hinter Keitany (1:20:24) – Splits 16:25 bzw. 16:34
30K – Cheruiyot (1:38:19) liegt 1:16 Minuten hinter Keitany (1:38:03) – Splits 16:23 bzw. 16:39
35K – Cheruiyot (1:54:48) liegt 12 Sekunden hinter Keitany (1:54:36) – Splits 16:29 bzw. 17:33
40K – Cheruiyot (2:11:08) liegt 3:15 Minuten vor Keitany (2:14:23) – Splits 16:20 bzw. 19:47
42,195K – Cheruiyot (2:18:31) liegt 5:56 Minuten vor Keitany (2:24:27) – Splits 7:23 bzw. 10:04
 

Keitany nur Fünfte

Der Verlust der Führung, womit die Möglichkeit, mit Sieg Nummer vier in London den Rekord der Norwegerin Ingrid Kristiansen einzustellen, verloren ging, war der emotionale Nackenschlag für die Afrikarekordhalterin, die nur noch darum kämpfte, ins Ziel zu kommen. Nach Cheruiyot zogen auch die zu diesem Zeitpunkt viel schnelleren Brigid Kosgei und Tadelech Bekele vorbei, kurz vor dem Ziel verlor Keitany auch noch den Kampf um Platz vier gegen Gladys Cherono. Über zehn Minuten benötigte der Routinier von Kilometer 40 ins Ziel. Ein fünfter Platz, der als Niederlage gegen die eigenen Ansprüche in Erinnerung blieben wird. „Das Wetter war nicht gut. Zu heiß und zu hohe Luftfeuchtigkeit. So war das Wichtigste, dass ich ins Ziel komme“, lautete das eigenartige Fazit Keitanys. Es war nicht das erste Mal, dass Keitany, die alles dem großen Ziel Weltrekord unterzuordnen scheint, für den offensichtlichen Mangel an Respekt an der Distanz und den Bedingungen scheiterte. Brigid Kosgei, die bereits beim Chicago Marathon 2017 Zweite war und ihr Potenzial erneut unter Beweis stellte, kämpfte sich zu einer persönlichen Bestleistung von 2:20:13 Stunden. Sollte die Generation um Keitany (36), Dibaba (32) und Cheruiyot (34) irgendwann abtreten, könnte die erst 24-jährige Kosgei in ihre Fußstapfen treten. Die Konstanz über die letzten Monate auf hohem Niveau kündigt an, dass sie die Marke von 2:20 Stunden bei der nächsten günstigen Gelegenheit unterbieten könnte.
Das Podium komplettierte die Äthiopierin Tadelech Bekele, im Vorjahr Siegerin des Amsterdam Marathon. Auch die 27-Jährige unterbot ihre bisherige Bestleistung. Ihr bisher größter Erfolg bei World Marathon Majors fußte auf eine geschickte Einteilung ihrer Kräfte. Sie ging von Beginn an weder das Tempo Keitanys noch jenes der Gruppe um Cheruiyot mit und lag beim Halbmarathon zweieinhalb Minuten hinter Keitany und 51 Sekunden hinter Cheruiyot auf Rang sechs, gleichauf mit der am Ende siebtplatzierten Mare Dibaba, die wie ihre frühzeitig ausgestiegene Landsfrau Tigist Tufa chanchenlos war. Die Aufholjagd begann ab Kilometer 30. Erst gewann sie einen Platz durch den Ausstieg Tirunesh Dibabas, dann überholte sie auf dem 35. Kilometer Gladys Cherono und zog nach 39 Kilometern an Keitany vorbei zum Podestplatz. Weltmeisterin Rose Chelimo beendete ein unauffälliges Rennen auf Platz sechs.
Hervorzuheben gilt es auch den achten Platz von Lily Partridge. Die 27-jährige Lokalmatadorin verbesserte ihre persönliche Bestleistung um rund drei Minuten und finishte zwei recht gleichmäßige Marathon-Hälften in 2:29:24 Stunden auf dem tollen achten Platz.
 
Der RunAustria-Bericht des Frauen-Rennens: Eliud Kipchoge zermürbt die Rivalen
 

Ergebnis London Marathon der Frauen

1. Vivian Cheruiyot (KEN) 2:18:31 Stunden
2. Brigid Kosgei (KEN) 2:20:13 Stunden
3. Tadelech Bekele (ETH) 2:21:40 Stunden
4. Gladys Cherono (KEN) 2:24:10 Stunden
5. Mary Keitany (KEN) 2:24:27 Stunden
6. Rose Chelimo (BRN) 2:26:03 Stunden
7. Mare Dibaba (ETH) 2:27:45 Stunden
8. Lily Partridge (GBR) 2:29:24 Stunden
9. Tracy Barlow (GBR) 2:32:09 Stunden
10. Stephanie Bruce (USA) 2:32:28 Stunden
11. Rebecca Wade (USA) 2:35:01 Stunden
12. Rebecca Murray (GBR) 2:39:37 Stunden
13. Liz Costello (USA) 2:40:04 Stunden
 
London Marathon

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