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Genzebe Dibaba setzt sich die Krone auf

Die erste Laufentscheidung im Rahmen der Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham endete mit dem vollen Triumph der „Hallen-Queen“ Genzebe Dibaba. Diesen inoffiziellen Titel hatte sich die 27-jährige Äthiopierin, die auch den Hallen-Weltrekord hält, bereits mit ihren Goldmedaillen in Sopot 2014 und Portland…

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Die erste Laufentscheidung im Rahmen der Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham endete mit dem vollen Triumph der „Hallen-Queen“ Genzebe Dibaba. Diesen inoffiziellen Titel hatte sich die 27-jährige Äthiopierin, die auch den Hallen-Weltrekord hält, bereits mit ihren Goldmedaillen in Sopot 2014 und Portland 2016 erarbeitet (plus jenem über 1.500m 2012), doch so schwierig war es für sie noch nie, den wichtigsten Titel unter dem Hallendach zu erringen. Im mit Spannung erwarteten 3.000m-Lauf versammelte sich nämlich eine Reihe hochkarätiger und leistungsstarker Konkurrentinnen, um in definitiv einem der besten 3.000m-Läufe der Geschichte bei Hallen-Weltmeisterschaften am Thron Dibabas zu rütteln. Die Äthiopierin festigte jedoch ihre Position und setzte einer insgesamt eher enttäuschenden Wettkampfsaison 2017 endgültig ein Ende. „2018 wird mein Jahr!“, ist sie im Interview mit „Let’sRun.com“ überzeugt. „Ich bin überglücklich. Das war ein fantastisches Rennen. Diesen Tag widme ich mir und meinem Land.“ Schade, dass bei ihren Leistungen immer noch jene unvollendete Episode mitschwingt, als ihr Trainer Jama Aden im Sommer 2016 bei einer Dopingrazzia in Katalonien festgenommen wurde und offizielle Resultate der Ermittlungen nie ans Tageslicht gekommen sind. Bei bisher nicht anzuzweifelnder Unschuldsvermutung ist es aber ein Detail, das in der Stunde des Erfolgs nicht unter den Teppich gekehrt gehört.
 

Während Genzebe Dibaba vorne über ihren dritten Hallen-WM-Titel über 3.000m in Serie jubelt, lässt sich hinten der harte Kampf um die Silbermedaile zwischen Sifan Hassan und Laura Muir (leicht verdeckt) erahnen. © Getty Images for IAAF / Stephen Pond
Während Genzebe Dibaba vorne über ihren dritten Hallen-WM-Titel über 3.000m in Serie jubelt, lässt sich hinten der harte Kampf um die Silbermedaile zwischen Sifan Hassan und Laura Muir (leicht verdeckt) erahnen. © Getty Images for IAAF / Stephen Pond
Harter Kampf um Silber

Mehr als der Sieg Dibabas wurde in Birmingham aber über den Kampf um die Silbermedaille diskutiert, denn Sifan Hassan und Laura Muir lieferten sich einen haarigen Zielspurt. Die Holländerin, längst am Ende der Kräfte, bog als Zweite hinter Dibaba aus der letzten Kurve in die Zielgerade ein. Die lautstark angefeuerte Muir beschleunigte und setzte sich nach hinten versetzt seitlich neben Hassan. Die noch wenige Tage lang amtierende Hallen-Weltmeisterin im 1.500m-Lauf ließ sich auf den letzten Metern aufreizend nach außen fallen und erreichte fast die Begrenzungslinie zwischen Bahn zwei und drei. Daher war auch Muir gezwungen, sich nach außen abdrängen zu lassen. Die Erklärung Hassans nach dem Rennen war etwas holprig, sie appellierte an den Rennfokus: „Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich bin einfach gelaufen. Das sind Automatismen, man läuft einfach und holt die letzten Körner aus dem Körper heraus. Ich habe nicht einmal bemerkt, dass auf den letzten Metern jemand hinter mir war. Wenn man müde ist, kann man seinen Körper nicht mehr kontrollieren.“ Auch der Jubel mit auf die Seite ausgestreckten Armen unmittelbar vor der Ziellinie war nicht zwingend ein Argument für Hassan. Dennoch verzichtete der britische Leichtathletik-Verband auf einen Protest, womit das Ergebnis in Stein gemeißelt war. „Ich war am Ende so müde. Ich habe alles aus mir herausgeholt bis zur Ziellinie und habe eine Medaille gewonnen“, zeigte sich die Schottin diplomatisch. Am Ende wäre eine Disqualifikation Hassans wohl auch zu hart gewesen.
 

Attacke nach 2.000m

Das mit beachtlich hohem Starfaktor besetzte Rennen begann mit einer konservativen Tempogestaltung. Die beiden Lokalmatadoren Laura Muir und Eilish McColgan setzten sich an die Spitze. Besonders die amtierende Hallen-Europameisterin war wie so häufig darauf bedacht, ihr eigenes Tempo wählen zu können. Nach einem Renndrittel setzten sich 5.000m-Weltmeisterin Hellen Obiri und Konstanze Klosterhalfen in den Windschatten der Führenden. Die 21-Jährige übernahm zu Rennmitte die Initiative, bevor das Rennen nach 2.000m neu begann.
Genzebe Dibaba attackierte und verlieh dem Rennen neuen Schwung. Obiri, Hassan und Muir nahmen die Verfolgung auf, doch die Äthiopierin gab den Platz an der Sonne nicht wieder ab. Nach 8:45,05 Minuten überquerte sie jubelnd und sichtlich erleichtert die Ziellinie. Der Vorsprung war aufgrund des Jubels kleiner als er sich in Wirklichkeit darstellte. Die zweite Rennhälfte hatte die Siegerin in beeindruckenden 4:04 Minuten zurückgelegt, bei Hallen-Rennen eine Spitzenzeit auch über 1.500m.
 

© Getty Images for IAAF / Michael Steele
© Getty Images for IAAF / Michael Steele
Keine Medaille für Kenia, zwei für Europa

Hellen Obiri, eine der schnellsten 3.000m-Läuferin aller Zeiten, versuchte vergeblich das Tempo Dibabas bis zum Ende mitzugehen und fiel zurück. Am Ende kam die Kenianerin nur auf dem vierten Platz ins Ziel, womit der WM-Auftakt für Kenia missglückte. Wahrscheinlich war am Ende Sifan Hassan die einzige Läuferin im Feld, die Dibaba tatsächlich gefährden hätte können. Doch der Holländerin passierte eine taktische Nachlässigkeit, die ihr schon oft – auch bei den Weltmeisterschaften in London – größere Erfolge gekostet hat. Als vorne mit Dibaba die Post abging, war die gebürtige Landsfrau der Siegerin zu weit hinten im Feld versteckt, um direkt reagieren zu können. Diese geographische Differenz war am Ende dafür entscheidend, dass die Holländerin im Finale nicht näher an der alten und neuen Weltmeisterin dran war und sich im Kampf um Silber mit Laura Muir plagen musste.
Dennoch gilt es hervorzuheben, dass zwei europäische Läuferinnen bei Hallen-Weltmeisterschaften auf das Podest gelaufen sind. Das war in den letzten Jahren nicht selbstverständlich. Auch die Bronzemedaille von Laura Muir, die dieses Mal ihr Tempo bis zur Ziellinie durchziehen konnte, ist ein toller Erfolg. Und ein emotionaler vor britischem Publikum, nachdem der Traum einer WM-Medaille in London 2017 ein Traum geblieben war. Sie hatte sich in ihrer strategischen Renngestaltung nicht zu sehr verausgabt und konnte auf dem letzten Kilometer zusetzen. „Ich wollte ein bestmögliches Rennen bestreiten und ich finde, das ist mir gut gelungen. Ich wusste, dass Dibaba eine Attacke geplant hatte. Daher musste ich intelligent laufen, um eine Medaille zu holen“, analysierte die 24-jährige Europarekordhalterin, die in dieser Hallen-Saison die Riesenleistungen aus dem letzten Winter noch nicht wiederholen konnte. Bemerkenswert an der Leistung in Birmingham ist ein Kuriosum: Aufgrund des Schneechaos in weiten Teilen des Vereinigten Königreichs, der den Flughafen Glasgow stundenlang stilllegte, reiste Laura Muir am Mittwoch – also einen Tag vor dem Wettkampf – per Taxi an. Sechs Stunden dauerte die Fahrt und verursachte alles andere als eine optimale Vorbereitung.
 

Houlihan und Klosterhalfen mit starken Resultaten

Bei Titelkämpfen stehen immer nur drei Läuferinnen im Fokus der Schweinwerfer, allerdings verdient es dieses stark besetzte Rennen, auch die großartigen Leistungen jenseits des Podests hervorzuheben. Shelby Houlihan aus den USA demonstrierte, dass ihre starken Leistungen in diesem Winter nicht von ungefähr kamen und lief zu einem beachtenswerten fünften Platz. Weniger als eine Sekunde fehlte ihr auf Hellen Obiri. Konstanze Klosterhalfen agierte bei ihren ersten Hallen-Weltmeisterschaften bewährt offensiv und hielt sich auch am entscheidenden, letzten Kilometer gut. Als Lohn gab es Rang sieben hinter der zweiten Äthiopierin Fantu Worku. Platz sieben in einem 3.000m-Lauf gab es für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) letztmals vor 14 Jahren mit Sabrina Mockenhaupt.
 

Ergebnis Hallen-WM 2018, 3.000m-Lauf der Damen

Gold: Genzebe Dibaba (Äthiopien) 8:45,05 Minuten
Silber: Sifan Hassan (Niederlande) 8:45,68 Minuten
Bronze: Laura Muir (Großbritannien) 8:45,78 Minuten
4. Hellen Obiri (Kenia) 8:49,66 Minuten
5. Shelby Houlihan (USA) 8:50,38 Minuten
6. Fantu Worku (Äthiopien) 8:50,54 Minuten
7. Konstanze Klosterhalfen (Deutschland) 8:51,79 Minuten
8. Katie Mackey (USA) 8:56,62 Minuten
9. Dominique Scott (Südafrika) 8:59,93 Minuten
10. Eilish McColgan (Großbritannien) 9:01,32 Minuten
11. Genevieve Lalonde (Kanada) 9:01,32 Minuten
12. Meraf Bahta (Schweden) 9:056,94 Minuten
13. Claudia Mihalea Bobocea (Rumänien) 9:23,70 Minuten
14. Tamara Armoush (Jordanien) 9:45,68 Minuten
 
Hallen-Weltmeisterschaften 2018 in Birmingham

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