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Yomif Kejelcha hat seinen Triumph bei der Hallen-Weltmeisterschaften 2016 in Portland zwei Jahre später in Birmingham wiederholt. Der erst 20 Jahre alte, hochaufgeschossene Neuzugang im Nike Oregon Project, der in diesem Winter auch die Gesamtwertung der IAAF World Tour für…
Yomif Kejelcha hat seinen Triumph bei der Hallen-Weltmeisterschaften 2016 in Portland zwei Jahre später in Birmingham wiederholt. Der erst 20 Jahre alte, hochaufgeschossene Neuzugang im Nike Oregon Project, der in diesem Winter auch die Gesamtwertung der IAAF World Tour für sich entscheiden konnte, triumphierte in der Birmingham Arena in einem überwiegend taktisch geprägten 3.000m-Rennen überraschend problemlos. Im Finale erwies sich der Titelverteidger als der klar überlegene im Feld und gewann in einer Zeit von 8:14,41 Minuten vor seinem noch jüngeren Landsmann Selemon Barega und dem Kenianer Bethwel Birgen. Dessen nicht unbedingt erwartbare, bronzene Leistung geht in die Geschichte der Hallen-Weltmeisterschaften ein, war es doch die einzige kenianische Medaille in Birmingham 2018.
Kejelcha überraschend überlegen
Dank Kejelchas Gesamtsieg in der diesjährigen IAAF World Indoor Tour startete das äthiopische Team mit drei Läufern in den Finallauf über 3.000m. Und das nach der Disqualifikation des vermutlich größten Konkurrenten Paul Chelimo aus den USA im Vorlauf durchaus mit berechtigten Hoffnungen auf einen Dreifachsieg. Zwei Drittel des Rennens überließen die Äthiopier aufgrund ihrer sportliche Überlegenheit die Tempogestaltung anderen, wodurch sich kein superschnelles Rennen entwickelte. Der 20-jährige Titelverteidiger übernahm das Zepter nach rund zwei Kilometern, der 18-jährige Selemon Barega reagierte sofort. Kejelcha schlug nun ein hohes Tempo an und knallte reihenweise 200m-Runden von deutlich unter einer halben Minute an.
Das letzte Renndrittel entwickelte sich als Demonstrationslauf für Yomif Kejelcha, der eingangs der letzten Runde aus der Führungsposition heraus noch einmal beschleunigte und eine Lücke riss. In 8:14,41 Minuten ergab das einen überraschend deutlichen Sieg für den Titelverteidiger, der seit Jahresbeginn fester Bestandteil des Nike Oregon Projects unter der Leitung von Alberto Salazar ist – vielleicht tatsächlich als legitimer Nachfolger Mo Farahs, die bisherigen Erfolge lassen einiges erwarten.
Ein Rohdiamant und Kenias Ehrenrettung
Spannend verlief der Kampf um Silber. Bethwel Birgen, der maximal als Außenseiter ins Rennen gegangen war, kam als Zweiter aus der letzten Kurve und musste im Kampf um die Silbermedaille nur noch Selemon Barega ziehen lassen. Der 18-Jährige, der in den vergangenen Jahren sämtliche Nachwuchsklassen quasi nach Belieben dominiert hatte und damit gemeinsam mit Kejelcha zu den hoffnungsvollsten Talenten der ostafrikanischen Laufhochburg zählt, feierte seinen bisher größten Erfolg bei den Erwachsenen, nachdem er in London 2017 im 5.000m-Finale noch leer ausgegangen war.
Bedeutend für die Hallen-WM 2018 war der dritte Platz von Bethwel Birgen, der die einzige Medaille des in Birmingham stark dezimierten kenianischen Nationalteams holte. Diese Ehrenrettung konnte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Kenia erneut bei Hallen-Weltmeisterschaften bei weitem nicht die Resultate von gleichbedeutenden Wettkämpfen im Freien abliefern konnte. Immerhin verhinderte Birgen den äthiopischen Dreifachsieg.
Mechaal spielt im Konzert der Afrikaner mit
Einen starken Eindruck hinterließ aufgrund starker Vorleistungen erwartungsgemäß der Spanier Adel Mechaal. Lange Zeit zwang er der Konkurrenz sein Tempo auf, im Finale kämpfte er bis zum Schlussspurt um Edelmetall mit. Am Ende stand ein starker fünfter Platz zu Buche. Vermeintlich äußerst zufrieden durfte auch der Deutsche Clemens Bleistein sein, der sich in seinem bisher wichtigsten Wettkampf seiner Karriere beachtlich schlug und Rang acht einnahm. „Schlecht war es nicht, aber unmittelbar nach diesem Rennen bin ich nicht ganz zufrieden“, war das Fazit des 27-Jährigen dennoch zwiegespalten. Sein Landsmann Richard Ringer war nach einer Disqualifikation im Vorlauf am Freitag in die Zuschauerrolle verdammt worden.
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