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RunAustria-Jahresrückblick – Flop-5 der Damen

Die meisten der negativen und enttäuschendsten Schlagzeilen im Laufsportjahr der Damen 2017 hatten mit dem Thema Doping zu tun. Die Aufsehen erregenden Dopingfälle von Olympiasiegerin Jemima Sumgong und Linz-Marathon-Siegerin Danijela Kuna sind Einzel-Ereignisse, die Erfolge im Kampf gegen den Betrug…

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Die meisten der negativen und enttäuschendsten Schlagzeilen im Laufsportjahr der Damen 2017 hatten mit dem Thema Doping zu tun. Die Aufsehen erregenden Dopingfälle von Olympiasiegerin Jemima Sumgong und Linz-Marathon-Siegerin Danijela Kuna sind Einzel-Ereignisse, die Erfolge im Kampf gegen den Betrug durch Doping skizzieren. Misslich ist weiterhin die Lage für russische Läuferinnen, da ihr Verband weiterhin suspendiert bleibt. Ein zweiter Missstand in der Leichtathletik beschreibt auch die größte Enttäuschung für den Leichtathletik-Weltverband selbst. 2017 ist ihm trotz hoher Priorität keine neue Regelung der Transgender-Thematik gelungen.
 

Jemima Sumgong – tief gefallene Heldin

Positiver Dopingfall – April 2017
 

© Getty Images
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Es war die Negativ-Meldung schlechthin im Marathon-Jahr 2017: Anfang April, wenige Wochen vor dem London Marathon, wo Jemima Sumgong an den Start gehen wollte, bestätigte der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) den hochkarätigsten Dopingfall der kenianischen Leichtathletik-Geschichte. Marathon-Star Jemima Sumgong, die im Trainingscamp von Rosa Associati trainierte, wurde bei einer Trainingskontrolle EPO-Missbrauch nachgewiesen. Der Dopingtest wurde übrigens von den World Marathon Majors (WMM) in Auftrag gegeben, die sich dank dieser Initiative die ungerechte Auszahlung einer halben Million US-Dollar an die Kenianerin erspart haben. Diese Summe hätte der vermeintlichen Siegerin der zu diesem Zeitpunkt zur Neige gehenden WMM-Serie 2016/17 zugestanden.
Mittlerweile ist Jemima Sumgong für vier Jahre für alle Wettkämpfe gesperrt. Ihre großen Erfolge – Sieg beim London Marathon und Olympisches Gold – konnten ihr nicht aberkannt werden, da ihr kein Vergehen bei diesen Rennen nachgewiesen werden konnte. Dennoch ist der Dopingfall der nun 33-Jährigen ein Mahnmal. Im fortgeschrittenen Alter tauchte sie plötzlich wie Phönix aus der Asche und lief 2013 in Chicago eine persönliche Bestleistung von 2:20:48 Stunden. Es folgten die skizzierten Erfolge und der tiefe Fall. Die Hauptprotagonisten im Umfeld Sumgongs waren übrigens überwiegend dieselben wie beim Dopingfall ihrer ehemaligen Trainingspartnerin Rita Jeptoo, als hauptverantwortlicher Trainer stand Sumgong ihr Ehemann zur Seite.
 

Danijela Kuna – kurze Freude über den Sieg in Linz

Sieg beim Linz Marathon wegen Dopings aberkannt – 24. Mai 2017
 

© Linz Marathon
© Linz Marathon
„Austria is a too small country for good doping“ – immer wieder ein echter Schmunzler, diese legendäre Aussage. Tatsächlich musste sich die österreichische Laufszene 2017 mit einem beachtlichen Dopingfall auseinander setzen, auch wenn es keinen österreichischen Sportler betraf. Oder besser gesagt: Die nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) konnte im Kampf gegen Doping einen bemerkenswerten Fang machen.
Die Kroatin Danijela Kuna, vermeintliche Siegerin des Linz Marathon, hat bei der zweitgrößten Marathon-Veranstaltung des Landes mit der verbotenen Substanz Darbepoietin betrogen und wurde direkt im Anschluss an das Rennen von den österreichischen Anti-Doping-Jägern erwischt. Am 24. Mai sprach die NADA die Suspendierung Kunas aus, im November folgte die Urteilsbekanntgabe: Rückwirkend ist die praktizierende Ärztin aus Kroatien für zwei Jahre gesperrt. Das Besondere an diesem Dopingfall ist, dass er nicht im absoluten Spitzensport-Bereich, sondern im fortgeschrittenen Freizeitsport-Bereich anzusiedeln ist, wo übertriebene Ambitionen und Wünsche ungesunde und verachtenswerte Ausmaße angenommen haben.
 

Genzebe Dibaba – vom WM-Titel zum letzten Platz

Letzter Platz im WM-Finale von London – 7. August 2017
 

© Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
© Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
Die Razzia am europäischen Trainingszentrum des prominenten Lauftrainers Jama Aden nahe Barcelona steht symbolhaft für einen massiven Leistungseinbruch in der Karriere  seiner Starathletin. Symbolhaft deshalb, weil gegen Genzebe Dibaba gar nicht ermittelt wurde, nur gegen ihren Coach. Vor dem Sommer 2016 war die äthiopische Langstreckenläuferin eine gefeierte Sport-Heldin. Mehreren Weltrekordläufen in der Halle folgte der Durchbruch im Freien mit einem Fabel-Weltrekord im 1.500m-Lauf in Monaco im Juli 2015. Als erste Läuferin drang die Äthiopierin in die Dimensionen der chinesischen Superläuferinnen in den 90er Jahren ein – wie man heute sicher weiß, kamen die damals erzielten Leistungen nicht mit sauberen Mitteln zustande. Genzebe Dibaba hatte dieses dunkle Kapitel ausgelöscht. Der WM-Titel in Peking wenige Wochen später war der vorläufige Höhepunkt ihrer Karriere. Genzebe Dibaba war ein echtes Schmuckstück der Leichtathletik – schnell, hübsch, strahlendes Lachen und in der Öffentlichkeit zurückhaltend.
Doch der Stern am Laufhimmel erlosch langsam. 2016 lief nicht ganz nach Plan, dennoch gewann sie WM-Gold in der Halle (3.000m) und in Rio die Olympische Silbermedaille (1.500m). 2017 kam sie trotz eines Weltrekordlaufs über 2.000m in der Halle noch schwerer in die Gänge. Früh in der Saison schien klar, dass Dibaba nicht an die Leistungen früherer Jahre anknüpfen könnte. Sie zog sich von der Wettkampfbühne zurück und kam als schwer einschätzbare Athletin zu den Weltmeisterschaften nach London. Dort schüttelte sie im Vorlauf die schnellste je bei WM-Vorläufen erzielte Zeit aus dem Ärmel. Doch der Schein trog: Bereits den Halbfinallauf überstand die kraftlos wirkende 26-Jährige nur über die Zeitregel. Im Finale war sie ein Schatten ihrer selbst, spielte keine Rolle und überquerte als abgeschlagen Letzte die Ziellinie. Das vorzeitige Saisonende im Anschluss an die WM war eine konsequente Folge dieser Enttäuschung.
 

Keine Genderregelung – Vorteil auf biologischer Basis

Dominanz der Transgender-Athletinnen im 800m-Lauf – 13. August 2017
 

Caster Semenya feiert in Rio ihren Olympiasieg mit der südafrikanischen Nationalflagge. © Getty Images
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Der 13. August, Schlusstag der Weltmeisterschaften in London, steht symbolisch für eines der Hauptproblemfelder der Leichtathletik – und im Grund genommen des gesamten weiblichen Sports. Sportlerinnen mit einem biologisch bedingt höheren Testosteron-Level dominieren den 800m-Lauf, seit dem 2015 die alte IAAF-Regelung der verpflichtenden Hormontherapie für rechtlich nicht haltbar eingestuft wurde. Seither ist die 800m-Welt vorhersehbar: Caster Semenya ist ungeschlagen, gewann Olympisches wie WM-Gold und dominiert die Szene nach Belieben. Francine Niyonsaba (WM-Zweite) und Margaret Wambui (WM-Vierte) tummeln sich regelmäßig hinter der Südafrikanerin auf den Podien diese Welt. Die Vormachtstellung dieses Triumvirats konnte von Frauen mit dem als für eine Frau biologisch normal eingestuften Testosteron-Wert nur in Einzelfällen durchbrochen werden – wie etwa von Ajee Wilson bei der WM.
Die Chancengleichheit ist nicht hergestellt. Dieser Eindruck wurde Anfang Juli von einer wissenschaftlichen Studie belegt. Zwischen 1,8% und 4,5% Leistungsvorteil haben hyperandrogene Sportlerinnen in diversen leichtathletischen Disziplinen (im Falle des 800m-Laufs am unteren Limit), der faire sportliche Wettkampf wird unter diesen Voraussetzungen zur Farce. Wie verzwickt die rechtliche Ausgangsposition aber ist, um eine den Menschenrechten und der sportlichen Fairness gleichermaßen entsprechende Regelung zu finden, demonstriert die Tatsache, dass sich seit rund eineinhalb Jahren eine Expertengruppe im Leichtathletik-Weltverband nur um eine Sache kümmert: die Erstellung dieser neuen Regelung. Dass die IAAF die ohnehin schon großzügig ausgelegte Frist bis Jahresende 2017 nicht halten konnte und noch immer kein Fortschritt erzielte, zeigt das ganze Schlamassel auf. Es scheint, als wäre auch 2018 kein Kraut gegen die Testosteron-Power von Semenya und Co. gewachsen.
 

Russische Leichtathletik – verlängerte Suspendierung

Die Leichtathletik-Welt 2017 ohne Russland – 27. November 2017
 

© SIP / photocase
© SIP / photocase
Wer über Enttäuschungen und Niederlagen im Laufsport in der Saison 2017 schreibt, kommt weder um das Thema Doping noch um das Thema Russland herum. Die Fortschritte auf dem Weg der Wiederaufnahme des russischen Leichtathletik in den Leichtathletik-Weltverband (IAAF) und die Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur in die Welt Anti Doping Agentur (WADA) schreiten zu langsam fort, so dass sich erst die WADA und dann die IAAF dafür aussprachen, die Suspendierung weiterhin aufrecht zu halten. Eine Enttäuschung für die russische Leichtathletik und den russischen Sport, der rund um den Skandal bei den Olympischen Spielen 2014 noch tiefer in den Doping-Sumpf gerutscht ist.
Den Leichtathletinnen und Leichtathleten wird die Möglichkeit geboten, über ein Nachweisverfahren, mit dem russischen Dopingsystem nichts zu tun zu haben, unter neutraler Flagge an den Start zu gehen. So geschehen auch bei den Weltmeisterschaften in Russland, wo die einstige stolze Leichtathletik-Nation Russland unter dem Decknamen „Authorised Neutral Athletes“ nur sechs Medaillen holte. Keine im Laufsport, wo früher insbesondere die Frauen regelmäßig abräumten. In diesem Falle ist diese Tatsache, die im konsequenten Vorgehen der IAAF basiert, allerdings keine Enttäuschung, sondern ein Fortschritt im diffizilen Kampf gegen Doping.

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