Liebe Laufgemeinschaft,

Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass RunAustria.at ein neues Zuhause gefunden hat! Ab sofort findet ihr alle neuen Beiträge, spannende Laufberichte und inspirierende Erfolgsgeschichten auf unserer neuen Plattform: RunUp.eu.

Unser Ziel ist es, euch ein noch besseres Leseerlebnis zu bieten und die Leidenschaft für das Laufen weiter zu teilen. Die Entscheidung zum Umzug spiegelt unser Engagement wider, euch aktuelle Inhalte in einem frischen und benutzerfreundlichen Format zu präsentieren.

Bitte beachtet: Der beliebte Club von RunAustria bleibt von dieser Änderung unberührt und wird weiterhin unter RunAustria.at zu finden sein. Wir möchten sicherstellen, dass die Community und die Clubmitglieder weiterhin den gewohnten Raum für Austausch und Engagement vorfinden, ohne Unterbrechung.

Was ändert sich für euch?

  • Neue Beiträge und Aktualisierungen werden ausschließlich auf RunUp.eu veröffentlicht.
  • Für Mitglieder und Fans des RunAustria Clubs bleibt alles beim Alten. Der Clubbereich und alle zugehörigen Funktionen bleiben auf RunAustria.at aktiv.

Wir laden euch herzlich ein, RunUp.eu zu besuchen und Teil unserer wachsenden Laufcommunity zu werden. Entdeckt die neuesten Beiträge und bleibt mit uns auf der Laufstrecke!

Für Fragen, Anregungen oder Feedback stehen wir euch wie immer zur Verfügung. Wir freuen uns auf diese neue Ära und darauf, euch auf RunUp.eu willkommen zu heißen!

Euer RunAustria-Team

Enter your email address below and subscribe to our newsletter

RunAustria-Jahresrückblick – Top-5: Mittel- und Langstreckenlauf der Damen

Auf gleich drei der fünf Olympischen Laufstrecken im Stadion blieb der jeweilige Topstar im Kalenderjahr 2017 ungeschlagen. Kein Wunder, dass bei dieser Auflistung denkwürdige Rennen dabei sind – auch im Rahmen der 16. IAAF-Leichtathletik-WM in London.   Celliphine Chespol –…

Weiterlesen

Share your love

Auf gleich drei der fünf Olympischen Laufstrecken im Stadion blieb der jeweilige Topstar im Kalenderjahr 2017 ungeschlagen. Kein Wunder, dass bei dieser Auflistung denkwürdige Rennen dabei sind – auch im Rahmen der 16. IAAF-Leichtathletik-WM in London.
 

Celliphine Chespol – Das Malheur mit dem Schuh

Sieg beim Diamond League Rennen in Eugene – 26. Mai 2017
 

© IAAF Diamond League / Kirby Lee
© IAAF Diamond League / Kirby Lee
Es ist an sich schon erstaunlich, wenn eine Nachwuchsläuferin nahtlos den Übergang in die Allgemeine Klasse schafft. Es ist noch verwunderlicher, wenn eine 18-Jährige auf Anhieb in die Weltklasse stürmt und bei ihrem fünften Diamond-League-Rennen eine Zeit unter neun Minuten im 3.000m-Lauf markiert. Fast unglaublich ist die Art und Weise, wie die amtierende Junioren-Weltmeisterin Celliphine Chespol diese Fabel-Leistung in Eugene zustande brachte.
In der vorletzten Runde eines rasanten Rennens rutschte die Kenianerin bei der Landung am Wassergraben aus ihrem rechten Schuh. Sie stoppte, schlüpfte wieder hinein, startete los – ein Rhythmusbrecher, den Läufer hassen. Später sollten Experten errechnen, dass dieses Missgeschick rund 2,5 Sekunden gekosten haben soll – eine Schätzung, die wohl keine Rhythmusstörung kalkulierte.
Auf den letzten 500 Metern dieses Rennens passierte fast Märchenhaftes. Denn Chespol lag bei diesem Missgeschick nicht bereits meilenweit in Führung. Die 18-Jährige nahm hurtig die Verfolgung von Olympiasiegerin Ruth Jebet und Beatrice Chepkoech auf und überholte die beiden auf den letzten Metern. Noch unfassbarer: Die Zeitmessung stoppte bei einer Zeit von 8:58,78 Minuten, der damals zweitschnellste und heute noch drittschnellste Hindernislauf der Geschichte. Ohne Zwischenstopp wäre Chespol noch näher an den Weltrekord von Jebet gerückt.
 

 

Almaz Ayana – Sie kam, sah und siegte

WM-Goldmedaille im 10.000m-Lauf in London – 5. August 2017
 

© Getty Images for IAAF / Andy Lyons
© Getty Images for IAAF / Andy Lyons
Almaz Ayana ist eine der am meisten polarisierenden Persönlichkeiten im Laufsport. Spätestens seit einer Serie von Spitzenzeiten in der Wettkampfsaison 2016 und einem überragenden Weltrekordlauf über 10.000m in Rio sieht sich die 25-Jährige ständig unangenehmen Dopingfragen ausgesetzt. 2017 sorgte die Äthiopierin für einen unwillkommenen Spagat. Vor und nach der WM bestritt sie keinen einzigen Wettkampf – offiziell wegen einer Verletzung, in London düpierte sie die Weltklasse im 10.000m-Lauf und holte über die halbe Distanz hinter der dominierenden Hellen Obiri Silber.
Rein sportlich war der Auftritt Ayanas in London über die 25 Stadionrunde ein Wahnsinn! Zwar verfehlte sie ihren eigenen Weltrekord um knapp eine Minute, doch Abschnittszeiten zeugten von einer absoluten Weltklasseleistung. Nach einem langsamen ersten Renndrittel zauberte Ayana sechs Kilometerabschnitte deutlich unter drei Minuten auf die Bahn und fabrizierte im Alleingang einen negativen Split. Nur acht Läuferinnen waren über 5.000m jemals schneller als Ayana in der zweiten Rennhälfte dieses denkwürdigen Rennens, die sie in 14:24,94 Minuten absolvierte. Mit diesem Tempo lief sie die Konkurrenz in Grund und Boden und führte sie an der Nase durch die Arena. Tirunesh Dibaba, die in ihrer langen Karriere erst ein 10.000m-Rennen nicht gewonnen hatte, gewann mit sagenhaften 46 Sekunden Rückstand die Silbermedaille. Die fünftplatzierte Susan Krumins wurde überrundet!
 

 

Faith Kipyegon – Ein Rennen voller Qualität

WM-Goldmedaille im 1.500m-Lauf – 7. August 2017
 

© Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
© Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
Es war wahrscheinlich das mit der größten Qualität besetzte Rennen der Wettkampfsaison 2017: das WM-Finale im 1.500m-Lauf der Damen. Nie zuvor waren Vor- und Halbfinalläufe in dieser Disziplin so hochwertig, die Qualifikation für das Finale bereits eine riesige Herausforderung selbst für Spitzenläuferinnen. Das deutsche Lauftalent Konstanze Klosterhalfen, bei den deutschen Meisterschaften im Alleingang unter vier Minuten geblieben war, hatte beispielsweise keine Chance.
Zwei Drittel des zwölfköpfigen Starterfeldes beschleunigte mit ernsthaften Medaillenambitionen, als der Startschuss ertönte. Viele Favoritinnen, viele Stärken und wenige Schwächen – unzählige taktische Varianten lagen auf dem Tisch und forderten die Athletinnen. Eine behielt vollständig den Durchblick und in der Hitze des Gefechts einen kühlen Kopf. Faith Kipyegon, die bei den Olympischen Spielen bereits Weltrekordhalterin Genzebe Dibaba abgekocht hatte, lief ein taktisch glänzendes Rennen, hielt sich stets in Idealposition auf und spielte in der Schlussphase ihre Klasse aus – eine Meisterleistung im engsten und hochwertigsten 1.500m-WM-Finale aller Zeiten. Die US-Amerikanerin Jennifer Simpson und die Südafrikanerin Caster Semenya holten dank starker Schlussspurts die weiteren Medaillen, während die gefeierte Lokalmatadorin Laura Muir und die Weltjahresschnellste Sifan Hassan leer ausgingen.
 

Emma Coburn und Courtney Frerichs – US-Doppelsensation über die Hindernisse

WM-Gold- und Silbermedaille im 3.000m-Hindernislauf in London – 11. August 2017
 

Die erfolgreichen Hindernisläuferinnen von London laufen dieses Mal die 3.000m flach. © IAAF Weltmeisterschaften in London
Die erfolgreichen Hindernisläuferinnen von London laufen dieses Mal die 3.000m flach. © IAAF Weltmeisterschaften in London
Es war die WM-Sensation der Laufbewerbe von London: Emma Coburn und Courtney Frerichs feierten im 3.000m-Hindernislauf einen furiosen Doppelsieg für die USA. Dabei hatten vier Kenianerinnen (darunter die für Bahrain startende Olympiasiegerin Ruth Jebet und die am Ende drittplatzierte Titelverteidigerin Hyvin Kiyeng) als die ausgemachten Medaillenkandidatinnen gegolten, die der Konkurrenz abseits dieses Weltklasse-Quartetts laut Vorleistungen keinen Platz auf dem Treppchen übrig lassen würden. Es kam anders. Es war eine Entmachtung der Afrikanerinnen, die ein volles Stadion ins Staunen versetzte. Für den kuriosesten Fail des Abends sorgte Beatrice Chepkoech, die eine mögliche Goldmedaille verspielte, als sie am ersten Wassergraben versäumte links abzubiegen und die Kurve auslaufen wollte, ehe sie spät den Faux-Pas bemerkte.
Dabei ist Emma Coburn keine Unbekannte und stand in Rio als Dritte auf dem Olympia-Podest. Zeiten rund um die Neun-Minuten-Marke hatte man der hochaufgeschossenen Blondine aus Colorado aber nicht zugetraut. Alleine, dass sie strategisch mit der Spitze mitging, hatte in dieser Saison schon Alleinstellungsmerkmal. Noch eine viel größere Sensation war jedoch die Präsenz von Courntey Frerichs in der Spitzengruppe, von der vor der WM keiner einen Blumentopf genommen hätte.
Je länger das Rennen dauerte, desto deutlich wurde, dass mit Coburn zu rechnen war. Der optische Eindruck sollte nicht täuschen. Doch es war erst Sensationsfrau Frerichs, die in der letzten Runde attackierte. Als die Zeit gekommen war, setzte sich Coburn eine halbe Runde vor dem Ziel an die Spitze und lief zum Triumph in einem neuen Meisterschaftsrekord und Fabel-Kontinentalrekord für Nordamerika. Frerichs komplettierte das absolute US-Glück mit einem sensationellen zweiten Platz. Im rasanten Rennen hatte sie ihre persönliche Bestleistung um über 15 Sekunden verbessert und für einen Rennausgang gesorgt, den niemand erwartet hat.
 

 

Caster Semenya – Unschlagbare Power

WM-Goldmedaille im 800m-Lauf in London – 13. August 2017
 

© Getty Images for IAAF / Andy Lyons
© Getty Images for IAAF / Andy Lyons
Der 800m-Lauf beim ISTAF im Spätsommer 2015 brachte in der retrospektiven Betrachtung ein markantes Ergebnis. Caster Semenya überquerte die Ziellinie als Achte. Es war das letzte Rennen, das die Südafrikanerin über diese Distanz nicht gewinnen konnte. Sie blickte damals auf eine durchschnittliche Saison zurück inklusive WM-Qualifikation. Nach einer desolaten Saison 2014, als sie nicht einmal die sportliche Qualifikation für die Commonwealth Games geschafft hatte.
Dann wurde die von der IAAF für Transgender-Athletinnen auferlegte Hormontherapie als ungültig erklärt, Caster Semenya startete voll durch. Nach einem makellosen Jahr 2016 blieb sie auch 2017 ohne Niederlage. Regelmäßig dominierte sie das Feld im letzten Rennviertel unter dem Eindruck, nicht einmal 100% aus dem Körper herausholen zu müssen. Nicht wenige trauen ihr unter den gegebenen Voraussetzungen zu, den Uraltrekord von Jarmila Kratochvila brechen zu können.
Der Sieg bei der WM in London ist stellvertretend für eine Saison voller Dominanz. Locker leicht wendete sie auf den letzten 40 Metern das Blatt und lief zu einem neuen südafrikanischen Landesrekord. Obwohl die Konkurrenz alles in die Waagschale geworfen hatte, hatte sie keine Chance gegen Semenya. Knapp wurde es nur einmal, beim Diamond-League-Meeting in Monaco, als die wiedererstarkte und nach einem umstrittenen Freispruch des US-amerikanischen Verbandes nach positivem Dopingtest im Winter wieder startberechtigte Ajee Wilson Caster Semenyas Spurtfähigkeit auf Herz und Nieren ausgetestet hatte.

Share your love