Liebe Laufgemeinschaft,

Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass RunAustria.at ein neues Zuhause gefunden hat! Ab sofort findet ihr alle neuen Beiträge, spannende Laufberichte und inspirierende Erfolgsgeschichten auf unserer neuen Plattform: RunUp.eu.

Unser Ziel ist es, euch ein noch besseres Leseerlebnis zu bieten und die Leidenschaft für das Laufen weiter zu teilen. Die Entscheidung zum Umzug spiegelt unser Engagement wider, euch aktuelle Inhalte in einem frischen und benutzerfreundlichen Format zu präsentieren.

Bitte beachtet: Der beliebte Club von RunAustria bleibt von dieser Änderung unberührt und wird weiterhin unter RunAustria.at zu finden sein. Wir möchten sicherstellen, dass die Community und die Clubmitglieder weiterhin den gewohnten Raum für Austausch und Engagement vorfinden, ohne Unterbrechung.

Was ändert sich für euch?

  • Neue Beiträge und Aktualisierungen werden ausschließlich auf RunUp.eu veröffentlicht.
  • Für Mitglieder und Fans des RunAustria Clubs bleibt alles beim Alten. Der Clubbereich und alle zugehörigen Funktionen bleiben auf RunAustria.at aktiv.

Wir laden euch herzlich ein, RunUp.eu zu besuchen und Teil unserer wachsenden Laufcommunity zu werden. Entdeckt die neuesten Beiträge und bleibt mit uns auf der Laufstrecke!

Für Fragen, Anregungen oder Feedback stehen wir euch wie immer zur Verfügung. Wir freuen uns auf diese neue Ära und darauf, euch auf RunUp.eu willkommen zu heißen!

Euer RunAustria-Team

Enter your email address below and subscribe to our newsletter

Sporthilfe: Pfeil und Vojta fallen aus dem Bronze-Fördertopf

Als gemeinnützige und unabhängige Organisation verspricht die Österreichische Sporthilfe werbewirksam, die Kreation von Heldinnen und Helden zu unterstützen. De facto leistet sie wichtige finanzielle Unterstützung für Spitzensportler, die anhand von definierten Richtlinien bestimmten Fördertöpfen zugeteilt werden. Im Gegensatz zur strukturierten…

Weiterlesen

Share your love

Als gemeinnützige und unabhängige Organisation verspricht die Österreichische Sporthilfe werbewirksam, die Kreation von Heldinnen und Helden zu unterstützen. De facto leistet sie wichtige finanzielle Unterstützung für Spitzensportler, die anhand von definierten Richtlinien bestimmten Fördertöpfen zugeteilt werden. Im Gegensatz zur strukturierten Sportförderung aus dem Bundesministerium versteht sich die Österreichische Sporthilfe als gemeinnütziger Verein, der sein Budget nicht aus dem staatlichen Haushalt bezieht – hat aber mit den Österreichischen Lottierien ein staatliches Unternehmen als Premium Partner und wesentlichen Förderer.
Vor allem Sportlern, die nicht zu den Topstars der Szene zählen, bietet sie eine nicht zu unterschätzende Unterstützung, auf die Andreas Vojta (team2012.at) im kommenden Jahr verzichten muss. Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr) fiel ebenfalls aus dem Fördertopf „Bronze“, wird aber vom Fördertopf „Go for Gold“ aufgefangen. Eine entsprechende schriftliche Mitteilung haben beide laut Informationen von ÖLV-Sportkoordinator Hannes Gruber bereits zugeschickt bekommen. Ein Abstieg für zwei der aktuell besten Läufer des Landes. Aus gegebenem Anlass gibt RunAustria Einblick in die Sportförderung durch die Österreichische Sporthilfe.
 

© SIP / René van Zee
© SIP / René van Zee
„Bronzene“ Leichtathleten

278 Sportlerinnen und Sportler werden im laufenden Kalenderjahr von der Österreichischen Sporthilfe, nach definierten Richtlinien aufgeteilt in die Kategorien „Gold“, „Silber“, „Bronze“ und „Go for Gold“ (Zukunftshoffnungen und Talente), tatkräftig unterstützt. Die Einteilung wird jährlich aktualisiert, die dafür bestimmenden Richtlinien bleiben gleich. 31 Leichtathletinnen und Leichtathleten genossen in diesem Jahr dieses Privileg – überwiegend in der Kategorie „Bronze“. Insbesondere dank ihrer Erfolge im Berglauf ist Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) als einzige Läuferin und eine von vier Leichtathleten in die Kategorie „Gold“ eingeordnet.
Generell gilt es zu konkretisieren: Kein Athlet, der im Bronze-Fördertopf der Sporthilfe eingeteilt ist, wird per se reich durch diese Förderung. Aber es ist ein sehr wichtiger Beitrag von 200€ monatlich, der für viele Leichtathleten in den vergangenen Monaten eine enorme Erleichterung im Trainingsalltag darstellte. Begrenzt ist die Förderung übrigens auf beiden Seiten: Sportler, die mehr als 100.000 Euro versteuertes Einkommen pro Jahr aufweisen können, werden von der Sporthilfe nicht mehr unterstützt.
 

Initiative für die Leichtathletik

Die außergewöhnlich starke Präsenz von Leichtathleten in den Fördertöpfen der Österreichischen Sporthilfe erklärt sich durch eine einmalige, außerordentlichen Initiative zugunsten der Österreichischen Leichtathletik, die Gregor Högler, Sportdirektor des ÖLV, im Gespräch mit RunAustria betont. Das ist laut Harald Bauer, Geschäftsführer der Sporthilfe Österreich, der sich als Leichtathletik-Fan bezeichnet, auch die Erklärung dafür, dass ein hoher Prozentsatz der im noch laufenden Jahr von der Österreichischen Sporthilfe unterstützten Sportlerinnen und Sportler 2018 nicht mehr in diesen Genuss kommen, weil sie die definierten Kriterien nicht erfüllen. Der entstandene Eindruck der Benachteiligung des ÖLV sei demnach völlig falsch, was auch von Seiten des ÖLV bekräftigt wird.
 

Klare Richtlinien für Leichtathleten

Kriterium für die Einstufung der österreichischen Sportler in die Fördertöpfe sind Richtlinien, die die Sporthilfe in der Kommunikation mit den Verbänden definiert hat. Sie differenzieren natürlich je nach Sportart. Für die Leichtathletik gilt: Ein Top-8-Platz bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften und ein Medaillengewinn bei Europameisterschaften ist Voraussetzung für den Fördertopf „Gold“, ein Top-16-Platz bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften und ein Top-8-Platz bei Europameisterschaften für den Fördertopf „Silber“ und die Erbingung eines vom ÖLV/ÖOC oder jeweiligen Kontinental- und Weltverbänden definierten Limits für Olympische Spiele, Weltmeisterschaften und Europameisterschaften für den Fördertopf „Bronze“, der weitere Richtlinien für Nachwuchsmeisterschaften vorsieht.
Um beim Beispiel der beiden besten Läufer Österreichs zu bleiben: Andreas Vojta erfüllt die genannten Kriterien nicht, da Limits für Hallen-Europameisterschaften (Zehnter im 3.000m-Lauf) oder Resultate bei Universiaden (Bronzemedaille im 5.000m-Lauf) nicht berücksichtigt werden. Da Valentin Pfeil durch seine Leistung beim Vienna City Marathon (2:14:50 Stunden) und bei der WM in London (2:16:28 Stunden) das Limit für die Europameisterschaften in der Tasche hat, bleibt auch nach dem Gespräch mit Harald Bauer offen, warum der Oberösterreicher nicht mehr in den Fördertopf „Bronze“ fällt. Neben diesen drei laut Richtlinien definierten Fördertöpfen gibt es noch einen vierten Fördertopf mit dem Titel „Go for Gold“.
 

Anker: „Go for Gold“

„Das ist ein Förderpool, in den wir Sportler aufnehmen, die laut Richtlinien keinen Anspruch auf einen der drei anderen Fördertöpfe haben, aber in denen wir Potenzial erkennen. Sozusagen versenden wir an diese Sportler eine Botschaft: ,Wir glauben an dich!’“, erklärt Bauer. Die Aufnahme in den Fördertopf „Go for Gold“ erfolgt nicht durch willkürliche Einzelentscheidungen, sondern innerhalb eines zehnköpfigen Gremiums, die die individuellen Fälle bewertet. 2018 kommt Valentin Pfeil in den Genuss dieses „Ankers“.
 

Schwierige Konkurrenzsituation als Nachteil

Es mag auf den ersten Blick absurd klingen, dass ein WM-23. im Marathonlauf (als achtbester Europäer im Jahr vor den Europameisterschaften) nicht in den Fördertopf der österreichischen Sporthilfe fällt. Valentin Pfeil wurde für seine Saison, deren Krönung die Leistung bei der WM war, gelobt. Wenn ein derartiges Resultat in der Olympischen Kernsport, einzigartig in der Geschichte des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes, nicht mehr Kriterien für eine Sportförderung ausreicht, wird der Sportler für die Sportart „bestraft“, die er leidenschaftlich betreibt. Dass Österreichs bester Marathonläufer aufgrund der weltweiten Konkurrenz, die auf anderen Kontinenten ein deutlich höheres Leistungsvermögen in beeindruckender Breite erreicht, nicht Weltklasse ist und auch bei großen internationalen Meisterschaften wie etwa den Olympischen Spielen 2020 kein Medaillenpotenzial hat, ist ein unumstößlicher Fakt. Ebenso ist es ein Fakt, dass zahlenmäßig vergleichbare Ergebnisse bei Weltmeisterschaften in anderen geförderten Olympischen Sportarten nicht ansatzweise denselben Leistungswert haben, weil a) insgesamt viel weniger Menschen und Nationen diese Sportarten professionell betreiben und b) sich die Konkurrenz in vielen Sportarten auf wenige bis sehr wenige teilnehmende Nationen (im Spitzenbereich) beschränkt – häufig naturgemäß. Ein Aspekt, der in der allgemeinen Diskussion von Sportförderung Platz haben sollte, in der Praxis aber einen diffizilen Zugang eröffnet.
 

Sportförderung: ein heißes Eisen

Das Thema Sportförderung ist ohnehin in vielen Ländern ein heißes und sensibles Thema, auch weil es meist an die Politik gebunden ist. Aktuell beispielsweise in Deutschland, wo die Sportförderung nach dem vergleichsweise an Medaillen gemessen wenig erfolgreichen Olympischen Spielen 2016 in Rio neu strukturiert wurde und die Macht des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gestärkt wurde – auf Kosten so manches Sportverbandes. Auch aus der Leichtathletik ist schon Kritik laut geworden. Vorbild für viele Nationen, die Medaillen dekorierte Erfolge verkaufen wollen, ist Großbritannien, das sich vor Jahren auf eine gezielte Sportförderung von Sportarten verständigt hat, in denen gute Chancen auf Medaillengewinne zu erwarten sind. Diese Strategie führte zum historisch besten Abschneiden bei Olympischen Spielen seit 108 Jahren, gemessen an den Medaillengewinnen in Rio und der Position im Medaillenspiegel als Nummer zwei hinter den USA (in London 2012 gewann Großbritannien mehr Goldmedaillen, aber insgesamt zwei Medaillen weniger als in Rio 2016, und landete auf Rang drei im Medaillenspiegel, Anm.). Was im Jubel unterging: Viele Sportarten, bei denen aus diversen Gründen keine Medaillenchancen bei Olympia erwartbar sind, werden kaum oder gar nicht gefördert und kämpfen im Vereinigten Königreich um ihre Existenz. Dieser polarisierenden Tendenz wirkt die Österreichische Sporthilfe auf ihrer Ebene mit dem Fördertopf „Go for Gold“ sogar aktiv entgegen.

Share your love