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Moen triumphiert in Fukuoka mit neuem Europarekord

Der Saisonabschluss der großen Marathonläufe ist ein Gustostückerl für den europäischen Marathonsport. Es ist nicht allzu lange her, als keiner dem Norweger Sondre Nordstad Moen, der in London noch vergeblich versucht hatte, ins WM-Finale über 5.000m zu kommen, einen derartigen…

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© Fukuoka Marathon / Agence Shot
© Fukuoka Marathon / Agence Shot
Der Saisonabschluss der großen Marathonläufe ist ein Gustostückerl für den europäischen Marathonsport. Es ist nicht allzu lange her, als keiner dem Norweger Sondre Nordstad Moen, der in London noch vergeblich versucht hatte, ins WM-Finale über 5.000m zu kommen, einen derartigen Erfolg zugetraut hätte. Doch die neue Zusammenarbeit mit dem italienischen Starcoach Renato Canova trägt nicht nur bereits bei der ersten Ernte die reifsten Früchte, sie führte den Skandinavier zu einer fast surrealen Verbesserung und damit an die Spitze der ewigen europäischen Bestenliste im Marathonlauf. Einer starken 10km-Zeit in Prag im September folgte die Talentprobe beim Halbmarathon in Valencia im Oktober, als er sich mit einer Laufzeit von 59:48 Minuten auf Rang drei der ewigen europäischen Bestenliste geschoben hat. Am Ende der strikten Aufwärtstendenz legte Moen an der Südwestspitze Japans die Meisterprüfung über die Traditionsdistanz ab: Als erst zweiter Europäer in den letzten knapp drei Jahrzehnten triumphierte der 26-Jährige beim Klassiker in Fukuoka und pulverisierte den Europarekord. Eingraviert in die Annalen steht nun eine Zeit von 2:05:48 Stunden. Die Geschichte von Sondre Nordstad Moen klingt wie die Realisierung eines sportlichen Märchens. „Ich war sehr zuversichtlich, dass ich eine 2:07er-Zeit, an einem guten Tag vielleicht eine 2:06er Zeit laufen könnte. Eine 2:05er-Zeit habe ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Die Pacemaker erledigten einen hervorragenden Job und ich hatte noch viel Energie fürs Finale“, lautete der Kommentar des Siegers, der bei den Olympischen Spielen von Rio den 19. Platz belegen konnte.
 

Fast eine Minute schneller als Zwierzchlewski und Pinto

Die neue Rekordzeit von Sondre Nordstad Moen beendet auch eine kurze Epoche der zeitweiligen Fehlinterpretation. Viele Berichterstatter nannten in letzter Zeit fälschlicherweise die Leistung des gebürtigen Kenianers Kaan Kigen Özbilen (2:06:10 Stunden, gelaufen in Seoul 2016) als Europarekord. Özbilen läuft zwar seit dem Frühjahr 2016 für die Türkei, allerdings war der Prozess des Nationentransfers am 20. März 2016, als der heute 31-Jährige seine persönliche Bestleistung im Marathon unter seinem eigentlichen Namen Mike Kigen lief, noch nicht offiziell abgeschlossen. Tagelang herrschte nach dem Seoul Marathon Unklarheit darüber, ob der Läufer in Seoul als Kenianer oder als Türke, als Mike Kigen oder Kaan Kigen Özbilen an der Startlinie stand. Seine Leistung steht zwar verwirrungsstiftend an der Spitze der ewigen Bestenliste des Europäischen Leichtathletik-Verbandes (European Athletics), ist aber nicht als Kontinentalrekord gekennzeichnet.
Daher gehörte der offizielle Europarekord bis gestern nach wie vor dem Franzosen Benoit Zwierzchlewski, der vor 14 Jahren beim Paris Marathon eine Zeit von 2:06:36 Stunden lief und damals den Europarekord des Portugiesesn Antonio Pinto vom London Marathon 2000 einstellte. Diskussionen aufgrund dieses regulativen Tohuwabohu sind nun mit der neuen Europarekordzeit von Moen beendet. Der Norweger verbesserte seine eigene persönliche Bestleistung, gleichzeitig norwegischer Landesrekord, um 4:19 Minuten. Er ist also nun der erste Norweger, der auf einer rekordtauglichen Strecke einen Marathon unter 2:10 Stunden und der erste Europäer (und auch erste nicht in Afrika geborene Athlet), der auf einer rekordtauglichen Strecke einen Marathon unter 2:06 Stunden absolviert hat.
 

Canova wehrt sich präventiv gegen Anschuldigungen

223 Tage befand sich Sondre Nordstad Moen seit Jänner 2017 im Höhentrainingslager, teilweise in Sestriere an der italienisch-französischen Grenze. Mit dieser Information begann eine Erklärung des italienischen Trainers Renato Canova. Für richtiges Aufsehen sorgt allerdings ein längerer Post des Starcoaches in einem Diskussionsforum auf der US-amerikanischen Web-Plattform „Lets’Run“, wo er sich entschlossen gegen noch gar nicht formulierte Doping-Vorwürfe wehrt – als Prävention sozusagen. „Natürlich werden einige skeptische Idioten diese Verbesserung adhoc mit Doping in Verbindung bringen. (…) Ich hoffe, dass dieses Resultat nicht mit Doping verbunden wird, sondern mit dem Gedanken, dass es möglich ist, fleißige Läufer, die ihr ganzes Leben für den Laufsport geben, an ihre Grenze zu bringen. Und genau das hat Sondre im letzten Jahr gemacht“, heißt es in diesem ausführlichen, aber in seiner Erscheinung auch seltsamen und empfindlichen Post, der Fragen aufwirft. Dass die Leistung Moens in Fukuoka ein genaues Hinschauen erfordert, liegt in der Natur einer gesunden kritischen Herangehensweise – insbesondere in Zeiten wie diesen – und Canova will sich wohl präventiv einer Diskussion entziehen. Fakt ist: Moen war immer ein guter Läufer, aber jahrelang stach er nicht aus einer erweiterten europäischen Spitze heraus. Erst mit dem Trainerwechsel zu Renato Canova im vergangenen Herbst erfolgte ein irrer Leistungssprung. Nach dem Halbmarathon in Valencia ist der Europarekord im Marathon allerdings keine Sensation mehr.
 

Duell mit Bedan Karoki

In seinem zweiten Marathon wollte Bedan Karoki nach Rang drei in London den nächsten Schritt machen und hatte von sich selbst nichts anderes als den Sieg erwartet. Als die Pacemaker, die für eine Halbmarathon-Zwischenzeit von 1:03:19 Stunden gesorgt hatten, bei Kilometer 30 ausstiegen, lancierte der 27-Jährige wie geplant seine Attacke. Nur Moen konnte seinem Schritt folgen, knapp dahinter formierte sich ein Verfolgertrio mit Suguru Osako, Stephen Kiprotich und Amanuel Mesel. Es folgte nun die schnellste Phase des Rennens mit Kilometerzwischenzeiten unter drei Minuten. Moen absolvierte den Abschnitt zwischen Kilometer 30 und 35 in einer Zeit von 14:37 Minuten, es folgte ein nur um eine Sekunde langsamerer 5km-Abschnitt bis Kilometer 40. Zu diesem Zeitpunkt stand der Sieg des Skandinaviers bereits fest, denn bei Kilometer 36 hatte er mit einer erfolgreichen Attacke seinen Rivalen abgehängt. 74 Sekunden verlor Karoki bis Kilometer 40. Der Kenianer, zweimal WM-Vierter im 10.000m-Lauf, hatte sich zu viel zugemutet und musste sich am Ende mit Rang vier zufrieden geben. Sein ehemaliger Begleiter vollendete sein Meisterstück und demonstrierte endgültig, dass auch in Europa geborene Marathonläufer Weltklassezeiten laufen können. Die zweite Marathon-Hälfte in einer Zeit von 1:02:29 Stunden ist ein klares Signal, das diese These unterstützt.
 

Kiprotich schnappt sich Platz zwei

Hinter Moen entwickelte sich ein spannender Kampf um die weiteren Plätze. Suguru Osako, der wie Karoki seinen zweiten Marathon absolvierte, und Stephen Kiprotich schnappten sich nacheinander den Kenianer und sicherten sich einen Podestplatz. Kurz vor der 40-Kilometer-Marke zog der Olympiasieger von London und Weltmeister von Moskau am Japaner vorbei und belegte in einer Zeit von 2:07:10 Stunden Rang zwei – einer der schnelleren Marathonläufe in der Karriere des 28-Jährigen Spezialisten für Meisterschaftsrennen. Neun Sekunden später folgte der im Nike Oregon Project trainierende Osaku, eine persönliche Bestleistung. Wie beim Boston Marathon im Frühjahr belohnte er sich mit Rang drei. „Ich habe alles in die Waagschale geworfen. Ich bin auf dem richtigen Weg und werde versuchen, mich weiterhin zu verbessern“, sagte der 26-Jährige.
Er ist nun die Nummer fünf in der ewigen Bestenliste des japanischen Marathonlaufs. Wie qualitativ hochwertig die Breite im „Land der aufgehenden Sonne“ ist, zeigt das Resultat in Fukuoka. Fünf Japaner klassierten sich in den Top-Ten, vier blieben unter 2:11 Stunden.
Einen schwarzen Tag erwischte dagegen Titelverteidiger Yemane Tsegay, der keine Chance hatte und sich mit einer Zeit von 2:18:05 Stunden mit Position 26 zufrieden geben musste – eine deftige Enttäuschung für den WM-Medaillengewinner von 2015.
 

Ergebnis Fukuoka Marathon 2017

1. Sondre Nordstad Moen (NOR) 2:05:48 Stunden
2. Stephen Kiprotich (UGA) 2:07:10 Stunden
3. Suguru Osako (JPN) 2:07:19 Stunden
4. Bedan Karoki (KEN) 2:08:44 Stunden
5. Amanuel Mesel (ERI) 2:09:22 Stunden
6. Daisuke Uekado (JPN) 2:09:27 Stunden
7. Yoshiki Takenouchi (JPN) 2:10:01 Stunden
8. Githae Michael (KEN) 2:10:46 Stunden
9. Yuki Kawauchi (JPN) 2:10:53 Stunden
10. Takuya Fukatsu (JPN) 2:12:04 Stunden

26. Yemane Tsegay (ETH) 2:18:05 Stunden
 
Fukuoka Marathon

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