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IAAF verlängert Suspendierung des russischen Verbandes
Gut eine Woche nach der Aufrechterhaltung der Suspendierung der russischen Anti-Doping-Agentur (RUSADA) durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) im Rahmen des Council-Meetings in Monaco eine erwartbare Entscheidung getroffen. Der russische Leichtathletik-Verband (RusAF) bleibt weiterhin suspendiert. Erst mit einer…
Gut eine Woche nach der Aufrechterhaltung der Suspendierung der russischen Anti-Doping-Agentur (RUSADA) durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) im Rahmen des Council-Meetings in Monaco eine erwartbare Entscheidung getroffen. Der russische Leichtathletik-Verband (RusAF) bleibt weiterhin suspendiert. Erst mit einer vertrauenswürdigen Anti-Doping-Arbeit im eigenen Land sei eine Wiederaufnahme des russischen Verbandes möglich. Damit ist ein Antreten der russischen Nationalmannschaft bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham praktisch ausgeschlossen und bei den Europameisterschaften 2018 in Berlin nach wie vor offen. Die Tür für die Europameisterschaften im Crosslauf 2017 ist geschlossen.
Rune Andersen findet Mängel
In seiner Einschätzung sagte der Vorsitzender der IAAF Task Force für Russland, Rune Andersen: „Einige Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme sind erfüllt worden, einige wichtige aber noch nicht. Deshalb haben wir dem Council vorgeschlagen, den russischen Verband nicht wiederaufzunehmen. Das Council hat diesem Vorschlag einstimmig zugestimmt.“ Russland würde zwar eine Bewegung zum sauberen Sport unterstützen, allerdings habe der Anti-Doping-Standard noch nicht das nötige Niveau erreicht. Außerdem seien am russischen Dopingsystem beteiligte Personen noch unzureichend sanktioniert worden. Zwei Kriterien prangerte das IAAF-Council im Besonderen an: Neben der fehlenden Wiederaufnahme der russischen NADA sei dies die fehlende Anerkennung des McLaren-Reports. „Der russische Verband befindet sich in einem Prozess der Neuausrichtung der russischen Leichtathletik. Wir werden diese Entwicklung weiterhin unterstützen“, verspricht der Norweger.
Russen als neutrale Athleten
IAAF-Präsident Sebastian Coe, der 2015 als erster Präsident eines internationalen Verbandes den Mut hatte, den russischen Nationalverband als Konsequenz des staatlich geförderten Dopings zu suspendieren, bekräftigte in Monaco das Angebot der IAAF an russische Leichtathletinnen und Leichtathleten. Wenn sie bei der zuständigen Behörde nachweisen können, mit dem russischen Staatsdoping nicht in Verbindung gewesen zu sein und drei negative Testergebnisse binnen der letzten sechs Monate vorlegen können, können sie einen Start als neutrale Athleten beantragen.
Russlands Ziel: saubere und ehrliche Athleten
Die Reaktion aus Russland fiel auf diese Entscheidung nicht so scharf aus wie gewohnt. Wohl hat der russische Verband mit ihr gerechnet. „Wir werden von unserer Seite aus weiterarbeiten und alles dafür tun, dass die russische Leichtathletik nur mit sauberen und ehrlichen Athleten in Verbindung gebracht wird“, gibt Verbandspräsident Dmitry Shlakhtin die Richtung vor. Man kollaboriere mit der IAAF, um nächste wichtige Schritte anzugehen.
Druck auf IOC wächst
Die mäßige Reaktion aus Russland hat wohl andere Gründe, denn die Russen kämpfen gerade auf einer anderen Baustelle. Der Kreml sprach den Schutz zahlreicher gefallener Olympia-Helden von den Spielen 2014 in Sochi aus. Die jüngsten ausgesprochenen Disqualifikationen waren schockierend und betrafen namhafte Sportler der Nation. Mit der Entscheidung der Verlängerung der Suspendierung des russischen Leichtathletik-Verbandes hat die IAAF gemeinsam mit der WADA den Druck auf das Internationale Olympische Komitee (IOC) erhöht. Das IOC tagt am 5. Dezember, Russland steht kurz vor einem Olympia-Ausschluss. Gerade deshalb braucht Russland mindestens bis dorthin wenigst mögliche Störgeräusche und demonstriert einen eisernen Willen der Besserung.
IAAF entfernt Marokko von „Watchlist“
Neben dem suspendierten Verband aus Russland beobachtet die IAAF weitere Verbände mit Argwohn. In dieser Gruppe befinden sich der kenianische, der äthiopische, der ukrainische und der weißrussische Verband. Dagegen aus dieser Liste gestrichen wurde der marokkanische Verband, der auf zahlreiche Dopingfälle in der jüngeren Vergangenheit zurückblicken muss.
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