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Jugend-WM: Schlussakt ohne Bestbesetzung

Die Idee ist gescheitert. 1999 trug der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) im polnischen Bydgoszcz erstmals Weltmeisterschaften für die Altersklasse U18 aus, es folgten acht Austragungen im Zwei-Jahres-Rhythmus auf drei verschiedenen Kontinenten. Dass die Jugend-Weltmeisterschaften von Nairobi 2017 die letzten ihrer Art sein…

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© Jugend-WM 2017 / Mohammed Amin
© Jugend-WM 2017 / Mohammed Amin
Die Idee ist gescheitert. 1999 trug der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) im polnischen Bydgoszcz erstmals Weltmeisterschaften für die Altersklasse U18 aus, es folgten acht Austragungen im Zwei-Jahres-Rhythmus auf drei verschiedenen Kontinenten. Dass die Jugend-Weltmeisterschaften von Nairobi 2017 die letzten ihrer Art sein würden, ist seit knapp einem Jahr beschlossene Sache. Die frühe Spezialisierung der jungen Sportler war der IAAF ein Dorn im Auge. Auch sportlich ging der Reiz der Nachwuchsmeisterschaften verloren, wenn ein Jahr nach den Jugend-Weltmeisterschaften dieselben Athleten an der Spitze der Junioren-Weltmeisterschaften agierten. Eine Ausdünnung der zahlreichen internationalen Nachwuchsmeisterschaften ist sicherlich ein richtiger Schritt, eine zukünftig höhere Bedeutung der kontinentalen Meisterschaften in der Altersklasse U18 zu verleihen, ein vernünftiger.

Enthusiasmus contra Verfehlungen im Anti-Doping-Kampf

Erstmals trägt Kenia eine internationale Meisterschaft fernab der Spezialdisziplin Crosslauf aus. Die Bedeutung Kenias, bis vor kurzem eine reine Laufsportnation, die aber auch in anderen leichtathletischen Disziplinen im Kommen ist, für die internationale Leichtathletik wird in der westlichen Welt oft unterschätzt. Seit Jahren zählt die ostafrikanische Nation insbesondere dank ihrer Läufer zu den Top-Nationen der internationalen Leichtathletik, bei den Weltmeisterschaften 2015 in Peking gewann Kenia sogar den Medaillenspiegel. Im ewigen Medaillenspiegel bei Jugend-Weltmeisterschaften liegt Kenia hinter den USA auf Rang zwei – mit deutlichem Abstand zu Leichtathletik-Giganten wie Russland, China, Jamaika oder Deutschland. Dass in Kenia mit der Infrastruktur im Sport und den Strukturen im Kampf gegen Doping ein weiter Weg zur Weltklasse noch zu gehen ist – und das möglichst bald, steht dem gegenüber. Die Begeisterung für Leichtathletik in Kenia und in Afrika generell sind, wie zuletzt die Crosslauf-Weltmeisterschaften im Nachbarland Uganda eindrucksvoll demonstriert haben, dagegen beispielhaft.
Die Jugend-Weltmeisterschaften in Nairobi sind aus vielschichtigen Gründen ein historisches Ereignis. Nicht, weil es die zehnte Jubiläumsausgabe (und gleichzeitig die letzte) von Jugend-Weltmeisterschaften sind. Sondern weil es eine Bewährungsprobe für Kenia ist, sich der internationalen Leichtathletik und dem internationalen Sport zu präsentieren. Die Absagen zahlreicher großer Verbände (siehe unten) ist kein Vertrauensvorschuss in die Fähigkeit, dieses Event adäquat umzusetzen. Kenias Ambitionen genau dies zu demonstrieren, sind aber durch die Ignoranz zahlreicher westlicher Verbände gestiegen. „Das lokale Organisationskomitee freut sich riesig auf die WM“, berichtet etwa Nachwuchsbundestrainer Jörg Peter auf der Website des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Auch der österreichische Sportjournalist Olaf Brockmann ist in einem Zitat auf dem kenianischen Online-Portal „Capital Sport“ voll des Lobes über den Gastgeber: „Die Anlagen sind fantastisch. So ein Mediencenter habe ich noch nie gesehen.“

Bedeutendes Ereignis für Kenia

Das 2012 nach einer Renovierung neu eröffnete Kasarani Stadion in Nairobi ist die Bühne für die Wettkämpfe, die von Mittwoch bis Sonntag auf dem Programm stehen. 60.000 Zuschauer finden im größten Stadion des Landes Platz. Das Ausweichen ins Kasarani Stadion war notwendig geworden, weil das ursprünglich favorisierte Nyayo National Stadium den Anforderungen der IAAF nicht entsprach. Vorteil: eine sehr kompakte Veranstaltung. Nachteil: (wohl) keine vollen Tribünen.
Sechs Hotels stehen für die internationalen Gäste bereit, das Athletendorf befindet sich auf dem Areal der Kenyatta University und bietet bis zu 3.000 Sportlern Platz. „Wir haben alles gegeben, um den internationalen Gästen ein bestmögliches Willkommen zu geben. Wir wollen, dass sie mit einer positiven Botschaft aus Kenia wieder in die Welt hinaus gehen“, sagt Peter Salaton, der für die Organisation der Unterkünfte verantwortlich war, in lokalen Medien.
Bei der Eröffnungsfeier sollen laut Jackson Tuwei, Vorsitzender des Organisationskomitees, zahlreiche ehemalige kenianische Laufstars tragende Rollen spielen, darunter Nyandika Maiyoro, Teilnehmer an den Commonwealth Games 1954 und heute „Pionier und Großvater der kenianischen Leichtathletik“, wie OK-Geschäftsführer Mwangi Muthee ihn nennt.
Kenia kalkuliert mit einem wirtschaftlichen Erfolg, rund 50 Millionen US-Dollar soll die Ausrichtung der Wettkämpfe der kenianischen Wirtschaft brutto bringen. „Die Jugend-Weltmeisterschaften sind ein gutes Business. Wir präsentieren Kenia und Nairobi als Destinationen für Tourismus“, ist Evans Kidero, Bürgermeister von Nairobi laut Berichten kenianischer Medien überzeugt.

Zahlreiche Nationen folgen Großbritanniens Absage

Ein großer Schatten liegt über den 10. Jugend-Weltmeisterschaften aufgrund zahlreicher großer Verbände, die eine Teilnahme ihrer jungen Sportler abgesagt hat. Den Stein ins Rollen brachte der britische Leichtathletik-Verband (UK Athletics). Es folgten die USA, erfolgreichste Nation in der Geschichte von Jugend-Weltmeisterschaften, Kanada, Australien, Japan, Neuseeland und Südkorea. In Europa beschritten die Schweiz, Schweden und Österreich prompt denselben Weg wie die Briten. Bei den meisten Nationen waren die Sicherheitslage in Kenia im Allgemeinen, die Gefahr von Terrorismus und die vielfachen sportlichen Saisonhöhepunkte auf dem europäischen Kontinenten als ausschlaggebende Argumente angegeben.
Kenianische Medienberichte geben die unsichere Lage im kenianischen Norden, wo Terrororganisationen wie die Al-Qaida oder die somalische Organisation Al Shabaab immer wieder mit Attacken für Angst und Schrecken sorgen, zu, weisen aber auch darauf hin, dass in Großbritannien (der erste Verband, der die Reise nach Nairobi als unsicher einstufte), in den letzten Monaten drei große Terroranschläge verübt wurden. Dennoch habe noch kein Verband weltweit einen Teilnahme-Verzicht an den Weltmeisterschaften in London überlegt…

Ein fader Beigeschmack

Es entstand schnell der Eindruck, dass tiefer gehende Gründe zur Entscheidung der Nicht-Teilnahme bewegten. Die hohen Kosten einer weiten Reise? Eher nicht, denn vor zwei Jahren in Kolumbien waren alle dabei. Der Neid, dass die Jugend-Weltmeisterschaften an ein afrikanisches Land vergeben wurden anstatt an ein europäisches/westliches? Ein Protest gegen die Verfehlungen im Anti-Doping-Kampf in der kenianischen Leichtathletik? Ein fader Beigeschmack bei der defacto praktizierten Geringschätzung der kenianischen Leichtathletik ist nicht von der Hand zu weisen.
Welche Gründe auch immer ausschlaggebend waren, für das Niveau der Bewerbe ist das Fehlen zahlreicher Athleten schade und hat sich der enthusiastische Gastgeber und sein begeistertes Publikum auch nicht verdient. Da die ost- und südosteuropäischen Nationen mit Ausnahme von Griechenland und Ungarn praktisch alle anwesend sind, ist zumindest ein ordentlicher Teil an europäischen Verbänden vertreten. In West- und Nordeuropa sieht es allerdings ganz anders aus: Deutsche, französische, spanische, dänische und luxemburgische Athleten haben die Reise nach Nairobi angetreten, neben Großbritannien, Schweden, Österreich und der Schweiz behielten auch die Niederlande, Belgien, Norwegen, Finnland, Irland, Portugal und Italien seine jungen Athleten zu Hause.

40 DLV-Youngsters in Nairobi

Der DLV hat 40 Leichtathletinnen und Leichtathleten nominiert, vor allem Sprinter und Techniker. Elias Schreml startet im 1.500m-Lauf der Burschen, Alina Schönherr im 800m-Lauf als aussichtsreichste Europäerin und Josina Papenfuß im 2.000m-Hindernislauf der Mädchen. Medaillen sind im Laufbereich aufgrund der klaren Favoritenrolle afrikanischer Sportler nicht zu erwarten.

Wer wird der Star der Jugend-WM 2017?

Wer in die Annalen der Jugend-Weltmeisterschaften blickt, findet zahlreiche spätere WM- und Olympia-Medaillengewinner. Die lebende Sprintlegende Usain Bolt, Kugelstoß-Star Valerie Vili oder 1.500m-Olympiasiegerin Faith Kipyegon, um nur drei ausgewählte prominente Beispiele zu nennen. Jugend-Weltmeisterschaften sind also ein Fenster in die Zukunft, in dem bis dato unbekannte Athleten ihre ersten Visitenkarten auf internationalem Parkett hinterlegen. Auch dieses Mal werden wieder einige junge Sportler den Sprung zum Topstar schaffen. Aussichtsreiche Kandidaten in den Laufdisziplinen sind beispielsweise der Äthiopier Selemon Barega (3.000m), der zuletzt beim Diamond League Meeting in Lausanne im 5.000m-Lauf deutlich unter 13 Minuten gelaufen ist, oder die Kenianer George Manangoi (1.500m, jüngerer Bruder von Vize-Weltmeister Elijah), Jackline Wambui (800m) und Caren Chebet (2.000m Hindernislauf).
Jugend-Weltmeisterschaften 2017 in Nairobi

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