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Uganda erstmals Gastgeber einer Leichtathletik-WM

Zum fünften Mal bei ihrer 42. Auflage schauen die Crosslauf-Weltmeisterschaften auf jenem Kontinenten vorbei, wo ihre erfolgreichsten Protagonisten beheimatet sind. Nach Rabat in Marokko 1975, Stellenbosch in Südafrika 1996, Marrakech in Marokko 1998 und Mombasa in Kenia 2007 ist in…

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Vor zwei Jahren triumphierte die damals 19-jährige Agnes Tirop. © SIP / René von Zee
Vor zwei Jahren war China Gastgeber der Crosslauf-Weltmeisterschaften. © SIP / René von Zee
Zum fünften Mal bei ihrer 42. Auflage schauen die Crosslauf-Weltmeisterschaften auf jenem Kontinenten vorbei, wo ihre erfolgreichsten Protagonisten beheimatet sind. Nach Rabat in Marokko 1975, Stellenbosch in Südafrika 1996, Marrakech in Marokko 1998 und Mombasa in Kenia 2007 ist in diesem Jahr Kampala, die Hauptstadt Ugandas an der Reihe.
Damit betritt die internationale Leichtathletik ein neues Territorium. Uganda liegt in Zentralafrika und ist der westliche Nachbar Kenias. Das Land ist knapp dreimal so groß wie Österreich und beheimatet fast viermal so viele Menschen. Mit knapp 1,5 Millionen Einwohnern ist Kampala nicht nur die Hauptstadt, sondern auch das Zentrum des Landes und ist Sitz von elf Agenturen verschiedener Organisationen der Vereinten Nationen. Die südöstliche Stadtgrenze erreicht das Ufer des Vikotriasees, dessen Fläche die größte eines Sees in Afrika und die drittgrößte eines Sees auf der ganzen Welt ist. Der Austragungsort der Crosslauf-Weltmeisterschaften, der Kololo Independence Ground liegt mitten in der Stadt. Die relativ flache Strecke, die mit drei Hügeln versehen und größtenteils von Gras bedeckt ist, ist kurvenreich, wobei sich die engen Kurvenradien in Grenzen halten.

Höhepunkt für Ugandas Sport

Die Ausrichtung der Crosslauf-Weltmeisterschaften ist ein echter Höhepunkt in der ugandischen Leichtathletik- und Sportgeschichte. Dementsprechende Mühe gibt sich der Veranstalter, sich, die Stadt und das Land von der Schokoladenseite zu präsentieren.
Auch sportlich will Uganda für Furore sorgen und hegt durchaus Hoffnungen, die ein oder andere Medaille zu ergattern. Der größte Name im Team ist zweifelsohne Stephen Kiprotich, Marathon-Olympiasieger von 2012 und -Weltmeister von 2013. Vor allen Dingen aufgrund seiner Erfahrung ist er ein wichtiges Teammitglied, mit Rang sechs 2011 hat er aber auch bereits einmal ein beachtliches Resultat erzielt. Der 28-Jährige will jedenfalls den Wettkampf vor dem Heim-Publikum genießen. Dass er in letzter Zeit häufig mit Crosslauf-Weltmeister Geoffrey Kamworor im benachbarten kenianischen Hochland trainiert hat, ist sicherlich kein Nachteil.
Vor allem in der Teamwertung hat Uganda eine echte Medaillenchance. Die stärksten Läufer im Aufgebot sind der junge Joshua Cheptegei, bei den Olympischen Spielen zweimal unter den Top-Ten, und Crosslauf-Spezialist Timothy Toroitich, vor vier Jahren WM-Fünfter in Bydgosozcz. Toroitich hat im Frühwinter zwei beduetende Crossläufe in Spanien gewonnen, Cheptegei einen – auch das bringt Selbstvertrauen. Phillip Kipyeko und Fred Musobo komplettieren ein starkes Herren-Team.
In allen anderen Bewerben gelten vordere Plätze als Zielsetzung, in der Mixed-Staffel will Uganda mit dem Mitwirken des 800m-Stars Winnie Nanyondo um die Medaillen mitkämpfen. Prinzipiell sind alle großen Namen der ugandischen Leichtathletik dabei außer Commonwealth-Champion Moses Kipsiro. Der ist beim nationalen Verband in Ungnade gefallen, weil er vor einigen Jahren einen sexuellen Missbrauchsskandal in einem Trainingscamp mit Nachwuchsathletinnen aufgedeckt hat. Seither befinden sich beide Parteien im Streit, Kipsiro fürchtete um die Sicherheit seiner Familie. Zweifelsohne ein Schandfleck in der Sportgeschichte Ugandas, zumal sich Kipsiro menschlich sehr für die schutzlosen jungen Läuferinnen eingesetzt hat.

Wichtige Innovationen

Die Mixed-Staffel als neuer Bewerb, Distanz: 4×2 Kilometer, ist nur eine der wichtigen Innovationen, mit der der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) die Crosslauf-Weltmeisterschaften weiterentwickelt hat. Damit gibt es neben den traditionellen Teamwertungen erstmals auch einen Team-Wettkampf – und das auch noch gleich als Mixed-Wettkampf mit Frauen und Männern. Die wichtigste Änderung ist allerdings die im Vergleich zu anderen Disziplinen der Leichtathletik längst überfällige Angleichung der Laufdistanzen zwischen Damen und Herren. Erstmals werden die Damen dieselbe Distanz laufen wie die Herren, nämlich zehn Kilometer. Während diese Botschaft bei europäischen Crossläufen noch nicht angekommen scheint, ist diese Angleichung bei zahlreichen afrikanischen Crossläufen in diesem Winter bereits erfolgreich umgesetzt worden – unter anderem bei nationalen Vorausscheidungen in Kenia oder Uganda. Die dritte Innovation: Erstmals ist bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften ein Flüchtlingsteam am Start. Paulo Amotun, Brenda Ihure, Felichia Faustino Oyo und Dominic Lobalu bilden das Quartett des „Athlete Refugee Team“, welches an der Mixed-Staffel teilnimmt. Wie bei den Olympischen Spielen betreut die ehemalige Marathonläuferin Tegla Loroupe das Team. Die soziale Wärme ist der IAAF im Rahmen dieser Großveranstaltung ohnehin ein Anliegen. Sie fördert ein zukünftiges, soziales Projekt für Kinder unter der Leitung des ehemaligen Weltrekordhalters und heutigen IAAF-Botschafters Paul Tergat.

Insgesamt 310.000 US-Dollar Preisgeld

Bei den Athleten des Refugee Teams ist die Teilnahme das aller wichtigste. Für Nationen und Athleten, die um die besten Plätze kämpfen, ist ein erfolgreiches Abschneiden durchaus lukrativ. Die IAAF schüttet 30.000 US-Dollar für einen Sieg im Einzelrennen aus, 20.000$ gibt es für einen Sieg in der Teamwertung (bei den Erwachsenen). Ein Sieg in der Mixed-Staffel ist immerhin 12.000$ Wert, in den Einzelrennen werden die ersten sechs Platzierten prämiert. In den Junioren-Bewerben gibt es kein Preisgeld. Alle Prämien werden von der IAAF standesgemäß erst nach der Analyse der Dopingproben ausgezahlt.

Mehr Teilnehmer als im vergangenen Jahrzehnt

Von der Partizipation sind die Crosslauf-Weltmeisterschaften 2017 jetzt schon ein Erfolg. Trotz des aus westlicher Perspektive relativ entlegenen Austragungsorts haben 557 Athleten (davon 280 Herren) aus 60 Nationen ihre Teilnahme bekannt gegeben. Damit sind so viele Nationen beteiligt wie seit zehn Jahren nicht mehr (interessanterweise fand auch 2007 die Crosslauf-WM in Afrika statt, nämlich im kenianischen Mombasa). So viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es zuletzt bei der Crosslauf-WM 2006 im japanischen Fukuoka.

Äthiopien als hauptsächlicher Herausforderer Kenias

Sportlich gesehen liegt die Favoritenrolle in praktisch allen Bewerben auf den Schultern der kenianischen Teilnehmer (siehe RunAustria-Bericht). Gastgeber Uganda hat durchaus berechtigte Medaillenhoffnungen, der große Gegenspieler Kenias ist auch bei Crosslauf-Weltmeisterschaften traditionell Äthiopien. Äthiopiens Star Genzebe Dibaba startet in der Staffel, ansonsten fehlen die ganz großen Namen. Bei den Herren sind Ibrahmin Jeilan, ehemaliger Weltmeister im 10.000m-Lauf, Muktar Edris, Bronzemedaillengewinner von 2015, und Getaneh Molla dabei. Der bisher unbekannte äthiopische Meister ist neben Edris das heißeste Eisen im Feuer seiner Nation. „Das wird ein heißer Kampf, die Konkurrenz wird gut vorbereitet sein. Ich werde mein bestes geben, wir haben uns auf die Bedingungen vor Ort perfekt eingestellt“, so der junge Molla, der von Jos Hermens betreut wird und hofft, sich für die WM in London zu bewerben.
Bei den Damen sind Senbere Teferi, die auf eine grandiose Crosslauf-Saison zurückblickt (Siege in Atapuerca, Sevilla und Elgoibar, Anm.) und daher als größter Herausforderin des unheimlich starken kenianischen Teams gilt, und Belaynesh Oljira die bekanntesten Namen. Teferi musste sich vor zwei Jahren einzig Anges Tirop geschlagen geben. Bei den Juniorinnen greift Letsenbet Gidey nach der Titelverteidigung.
Gute Medaillenchancen hat auch das Team aus dem Bahrain, das von Transfers aus Ostafrika profitiert. Das Herren-Team wird angeführt von Aweke Ayalew, der heuer Crossläufe in Atapuerca, Venta de Banos und Sevilla gewann. Bei den Damen sind mit Hindernislauf-Olympiasiegerin Ruth Jebet und Eunice Chumba zwei starke Läuferinnen im Feld. Bahrain hat noch nie eine Einzelmedaille bei Crosslauf-Weltmeisterschaften gewonnen. Eritrea hofft auf eine Medaillenchance durch Aron Kifle, Sieger des Crosslaufs in Aranda del Duero und zwei zweiten Plätzen in Soria und Alcobendas.

Europa straft Crosslauf-WM mit Missachtung ab

Zum zweiten Mal in Folge finden die Crosslauf-Weltmeisterschaften nicht auf europäischem Boden statt. Richtig so! Denn der alte Kontinent straft die Veranstaltung zum zweiten Mal in Folge durch flächendeckende Missachtung ab. Dass deutschsprachige Läuferinnen und Läufer die Crosslauf-WM bestenfalls vor dem Internet-Stream verfolgen, ist wirklich keine Überraschung. Aber selbst traditionsreiche Crosslauf-Nationen aus Europa lassen die WM links liegen. Großbritannien reist ohne Herren an, Italien konzentriert sich auf die Staffel und die Juniorinnen. Die einzige Ausnahme ist Spanien, das alle Bewerbe gut besetzt. Immerhin können die Iberer hoffen, mit Hallen-Weltmeister Adel Mechaal und Trihas Gebre auch ordentliche Resultate einfahren zu können. Dass trotz der Missachtung europäischer Verbände 60 Nationen zusammenkommen, liegt an der Präsenz einiger wahrer Exoten auf der internationalen Sport-Landkarte. So sind etwa die Komoren, die Fidschi-Inseln, Kuwait, Lesotho, Madagaskar, die Seychellen, Somalia, der Sudan, dessen verhasster Nachbar Südsudan, die Krisennation Zentralafrikanische Republik, die ehemalige Sowjet-Republik Tadschikistan, Swasiland, der Benin oder der Jemen mit aktiven Sportlern vertreten – im Gegensatz zu in der Leichtathletik erfolgreichen Sportnationen wie Deutschland, die Niederlande oder Polen (Russland ist aufgrund der Suspendierung ja gesperrt, Anm.).

Türkische Staffel als Medaillenanwärter

Insgesamt sind nur neun der über 50 europäischen Verbände in Kampala aktiv dabei (darunter mit Dänemark die gastgebende Nation der Titelkämpfe 2019) – eine Bankrotterklärung des europäischen Crosslaufs. Das Schlimme ist, die systematische Nicht-Teilnahme kommt nicht einmal überraschend. Zu gering sind die Aussichten auf berichtenswerte Resultate. Nur 14 europäische Teilnehmer sind im Herren-Rennen am Start, zwei Drittel dieser Besetzung geht auf das Konto der Teams aus Spanien und Dänemark. Bei den Damen sind gar nur drei europäische Nationen am Start.
Der belgische U23-Europameister Isaac Kimeli, der Spanier Adel Mechaal und der zweifache türkische Crosslauf-Europameister Polat Kemboi Arikan sind die aussichtsreichsten Kandidaten im Herren-Rennen, bei den Damen fehlten bekannte Namen europäischer Läuferinnen praktisch komplett. Eine Medaillenchance hat Europa aber dennoch – und zwar keine schlechte. Denn das türkische Quartett für die Mixed-Staffel ist hervorragend besetzt, mit Importen aus Afrika. Ali Kaya, Aras Kaya, Meryem Akdag und Yasemin Can stellen ein Team voller Medaillengewinner bei diversen Europameisterschaften. Aras Kaya und Yasemin Can sind die amtierenden Crosslauf-Europameister, Ali Kaya der Vorgänger seines Namensvetters und Meryem Akdag amtierende Vize-Europameister.
Der RunAustria-Bericht über Kenias Favoritenstellung: Hohe Erwartungshaltung dank kenianischer Spezialdisziplin
Crosslauf-WM 2017 in Kampala

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