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Bekeles Jagd nach lukrativem Meilenstein

Donald Duck hätte angesichts dieses Angebots wohl riesige, in blitz-blanker, goldener Farbe erstrahlende Dollar-Zeichen in den Augen gehabt. 200.000 US-Dollar (rund 187.000 €) ist die ausgelobte Siegesprämie beim Dubai Marathon, weitere 50.000 US-Dollar (rund 47.000€) will der Veranstalter des am…

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Donald Duck hätte angesichts dieses Angebots wohl riesige, in blitz-blanker, goldener Farbe erstrahlende Dollar-Zeichen in den Augen gehabt. 200.000 US-Dollar (rund 187.000 €) ist die ausgelobte Siegesprämie beim Dubai Marathon, weitere 50.000 US-Dollar (rund 47.000€) will der Veranstalter des am höchsten dotierten Marathons des Jahres bei einem neuen Weltrekord ausschütten. Auch in der internationalen Marathonszene weiß man, wie man Geschäfte macht. Und so haben Kenenisa Bekele und sein Top-Manager Jos Hermens den Plan für 2017 wie folgt ausgelegt: Vor dem London Marathon startet der Äthiopier beim Dubai Marathon, dafür verzichtet er auf die Weltmeisterschaften im Sommer.
„Was würde ein weiterer Weltmeistertitel im Image des Kenenisa Bekele verändern? Nichts im Vergleich zu einem Weltrekord im Marathon!“, stellte der italienische Starcoach Renato Canova in einem Interview vor wenigen Wochen fest, auch wenn er bezweifelte, dass Bekele die historische Bestmarke von Dennis Kimetto von 2:02:57 Stunden bereits in Dubai unterbieten wird.
 

© SIP / Johannes Langer
Kenenisa Bekele ließ beim Berlin Marathon 2016 Weltrekordinhaber Dennis Kimetto ordentlich zittern. © SIP / Johannes Langer
 
Der 34-Jährige wird eine WM-Goldmedaille, die ihm durch die Lappen geht, angesichts des attraktiven Schecks aus dem reichen Emirat am Persischen Golf wohl verschmerzen können. Und die unvergleichliche Ehre, die ihm das zeitgleiche Innehaben der Weltrekorde über 5.000m, 10.000m und 42,195 Kilometer einbringen würde, genießen. Es wäre trotz der unzähligen Erfolge bisher ein echter Meilenstein in der Karriere des Äthiopiers. Dass Ruhm und Ehre bei einem der erfolgreichsten Läufer aller Zeiten im Gegensatz zu dem Comic-Helden mit dem Geldspeicher die wichtigere Rolle spielen, liegt in der Natur eines Spitzensportlers.

Athlet mit Weltrekordpotenzial

Dass Geld im vorderorientalischen Nobelort keine Rolle spielt, beeinträchtigt auch den Charakter der Laufveranstaltung. Der Dubai Marathon verfügt über weit weniger Tradition als die meisten anderen Top-Marathons der Welt, er setzt weniger auf eine große Läufermasse. Der Dubai Marathon ist ein Prestigeobjekt des Emirats, das die Qualität in den Vordergrund stellt. Dafür wird neben dem hohen Finanzaufwand auf eine relativ langweilige, aber dadurch kurvenarme und pfeilschnelle Strecke auf Meereshöhe gesetzt. Der Ambition, sich in den ewigen Geschichtsbüchern des Marathonlaufs mit einem Weltrekord zu verewigen, fehlte in den vergangenen Jahren der Top-Star. Risikoreiche Rennstrategien und schnelle Siegerzeiten zieren die jüngere Geschichte des Events. Fünfmal ist der Sieger des Dubai Marathon bereits unter 2:05 Stunden gelaufen, unter anderem Haile Gebrselassie beim ersten seiner drei Siege 2008. Heuer soll die Zutat Kenenisa Bekele den ersten Marathon-Festschmaus des neuen Jahres versüßen.

Vollgas zur Attacke der Rekorde

Jahre lang war Kenenisa Bekele kritisiert worden, den Marathon als Disziplin noch nicht ernsthaft genug verinnerlicht zu haben. Wie sich rückblickend herausstellte, wohl zurecht. Denn der Fabellauf von Berlin, bei dem er den Weltrekord um winzige sechs Sekunden verpasste, gab auch der öffentlichen Erwartungshaltung einen neuen, fulminanten Aufschwung. Ganz zu schweigen von den eigenen Ambitionen. Daher gibt es vor dem Dubai Marathon einige wichtige spitzensportliche Fragen: Hält der Weltrekord von Dennis Kimetto (2:02:57 Stunden)? Wenn nicht, hält der Streckenrekord von Ayele Abshero (2:04:23 Stunden)? Zuletzt gewann man leicht die Erkenntnis, dass das Umfeld Bekeles auch im Zuge des spannenden sub-2-Projektes überzeugt davon ist, dass er den Weltrekord bald unterbieten wird. „Ja, er ist bereits in Dubai möglich. Es hängt von den Bedingungen ab“, so der dreifache Olympiasieger auf der Bahn. Bekele will dies auf jeden Fall vor Eliud Kipchoge schaffen, gewissermaßen ein Wettlauf.
Gegen Bekele spricht übrigens eine irre Serie: Seit 2012 hat in Dubai immer ein junger Debütant den Marathon gewonnen (bis auf 2015 immer in einer Zeit von unter 2:05 Stunden), außer im vergangenen Jahr, als aber mit Tesfaye Abera ein völlig unbekannter Marathonläufer eine Sensation schaffte. Bekele ist weder Debütant noch international unbekannt.

Meilenstein beim Halbmarathon

Wer sich die letzten Dubai Marathons vor Augen führt, kann die Taktik voraussagen. Sie war nämlich immer dieselbe. Die Pacemaker schlugen gefolgt von einer Horde junger und teilweise noch international unbekannter Äthiopier Vollgas an. Es ging darum, wer überlebte. Wer es schaffte, schaffte den internationalen Durchbruch aufgrund einer Weltklassezeit. Wer nicht, „verhungerte“ auf den letzten Passagen und fiel weit zurück. So etwas ist Bekele übrigens auch schon passiert, 2015, als er nach gut zwei Dritteln der Distanz das Handtuch warf. Doch heuer ist er besser vorbereitet. Und die Gegebenheiten sind günstig: Schnelle Strecke, die Wetterprognose mit trockener und ruhiger, allerdings warmer Luft hoffentlich kein Spielverderber und die Hasen schnell. Kein geringerer als der ehemalige Sieger des Tokio Marathon, Endeshaw Negesse führt die Phalanx der Pacemaker an.
Die haben eine ziemliche Aufgabe vor sich: Bekele will den Halbmarathon in einer Zeit von 1:01 Stunden passieren – also elf Sekunden schneller als im Vorjahr in Berlin und 24 Sekunden schneller als Eliud Kipchoge beim London Marathon. Dies untermalt, dass sich der 34-Jährige den Weltrekord zutraut und ihn in Dubai ernsthaft attackieren möchte. Sein Manager Jos Hermens bestätigte, dass die Form gut und das Training in der Höhe von Addis Abeba erfolgreich verlaufen sei.
 

Tsegay Mekonnen bei seinem überraschenden Sieg in Dubai 2014. © Dubai Marathon / Giancarlo Colombo
Tsegay Mekonnen bei seinem überraschenden Sieg in Dubai 2014. © Dubai Marathon / Giancarlo Colombo
Zahlreiche äthiopische Könner hinter Bekele

Wie gewohnt macht der Veranstalter einen großen Bogen um kenianische Stars und konzentriert sich auf äthiopische Teilnehmer. Die sind wie immer teilweise relativ unbekannt, aber neben Bekele steht auch der ein oder andere international bewährte Läufer am Ablauf. Dass die Konkurrenz angesichts der dominanten Stellung Bekeles vorerst nicht zu ernsthaft mit dem Sieg spekuliert, liegt auf der Hand. Doch auch auf den folgenden Plätzen kann man gutes Geld verdienen, was angesichts des starken Starterfeldes nicht leicht wird.
Tsegay Mekonnen hat den Dubai Marathon 2014 in der heute noch gültigen, inoffiziellen Junioren-Weltrekordzeit von 2:04:32 Stunden gewonnen. Dass er nach einem Leistungstief wieder im Kommen ist, zeigt sein dritter Platz im Vorjahr. Dino Sefir hat in Dubai zwar noch nicht gewonnen (Zweiter vor fünf Jahren), aber baut auf die Erfahrung eines hoch erfolgreichen Frühjahrs 2016 mit Siegen beim Barcelona und Ottawa Marathon. Des Weiteren hoffen Sisay Lemma, ehemaliger Sieger in Wien und Frankfurt, Abera Kuma, ehemaliger Sieger des Rotterdam Marathon, und Tamirat Tola, Bronzemedaillengewinner im 10.000m-Lauf bei den Olympischen Spielen in Rio, auf einen erfolgreichen Einstieg in die neue Marathon-Saison. Zu beachten gilt es auch den äthiopischen Debütanten Birhanu Legese, der im vergangenen Jahr den hochkarätigen Ras Al Khaimah Halbmarathon gewinnen konnte. Kenenisas jüngerer Bruder Tariku Bekele hofft, beim dritten Versuch endlich einen Marathon zu Ende laufen zu können.
Die Vorschau zum Damen-Rennen: Äthiopisches Duell um zehnten Sieg in Folge
Dubai Marathon

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