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Knapp zwei Wochen nach ihrer unglaublichen Performance bei den Olympischen Spielen, wo Ruth Jebet in einer eindrucksvollen Dominanz die Goldmedaille gewonnen hat, widmet sich die 19-Jährige in Paris dem Weltrekord. Diesen hat sie in dieser Saison bereits zweimal nur hauchdünn…
Knapp zwei Wochen nach ihrer unglaublichen Performance bei den Olympischen Spielen, wo Ruth Jebet in einer eindrucksvollen Dominanz die Goldmedaille gewonnen hat, widmet sich die 19-Jährige in Paris dem Weltrekord. Diesen hat sie in dieser Saison bereits zweimal nur hauchdünn verpasst: in Eugene und eben bei den Spielen in Rio. Nun sollen alle guten Dringe drei sein und die wichtige Erkenntnis ist die folgende: In beiden Fällen lag die gebürtige Kenianerinnen zu Beginn der Schlussrunde deutlich auf Weltrekordkurs, verlor den virtuellen Vorsprung jedoch im finalen Umlauf. Sprich: Sie muss versuchen bei ähnlichem Tempo anzulaufen und einige Körner mehr Energie für die Schlussrunde aufzubrauchen.
Patt-Stellung im Diamond Race
Der Veranstalter hat die Kenianerin Caroline Tuigong und die Jamaikanerin Aisha Praught als Pacemakerinnen engagiert. Das ist eine Hilfe, aber Jebet kann die 3.000m mit Hindernissen auch im Alleingang in einer Spitzenzeit absolvieren. Während Jebet also den Weltrekord, der bei einer Zeit von 5:58,81 Minuten liegt, gelaufen von der Russin Gulnara Galkina bei den Olympischen Spielen 2008 von Peking, anstrebt, ist sie zeitgleich im Kampf um die Diamond Race Gesamtwertung involviert. Dort führen Jebet und die Kenianerin Hyvin Kiyeng mit jeweils 26 Punkten und zwei Siegen. Angesichts der Leistungsdarstellung in Rio ist die junge Jebet favorisiert, allerdings ist auch Kiyeng in diesem Jahr den Weltrekord bereits nahe gekommen.
Weltklasse praktisch ausnahmslos anwesend
In Abwesenheit der deutschen Olympia-Sechsten Gesa Felicitas Krause formiert sich ein Weltklassefeld über die Hindernisse. Auch die dritte Olympia-Medaillengewinnerin, Emma Coburn ist nach ihrem Nordamerika-Rekord in Rio dabei. Sie wird begleitet von ihren Landsfrauen Stephanie Garcia und Colleen Quigley. Aus Kenia kommen die Olympia-Vierte Beatrice Chepkoech und Virginia Niyambura, die sich für Rio nicht qualifizieren konnte. Neben der Olympia-Fünften Sofia Assefa aus Äthiopien sind auch die beiden starken Australierinnen Madeline Heiner-Hills und Genevieve LaCaze im Rennen, die in Rio beide sowohl den Hindernislauf als auch den 5.000m-Lauf mit starken Leistungen absolviert haben.
Spannender Kampf um die Plätze hinter Kipyegon
In der zweiten Laufentscheidung der Damen des Abends fehlt Genzebe Dibaba über 1.500m, nachdem sich die Äthiopierin für den Auftritt in Lausanne entschieden hat. Dafür ist Olympiasiegerin Faith Kipyegon dabei, die somit die haushohe Favoritin auf den Sieg ist. Je nach dem Ergebnis, das die Schottin Laura Muir einfährt, kann die Kenianerin den Gesamtsieg im Diamond Race mit dem vierten Saisonsieg bereits absichern.
Muir ist eine der aussichtsreichsten Herausforderinnen der Kenianerin. Nachdem die Britin in Rio alles auf eine Karte gesetzt hat und gescheitert ist, bleibt abzuwarten, welche Strategie sie dieses Mal wählt. Nachdem in der bisherigen Saison die Vorbereitung auf Olympia im absoluten Vordergrund gestanden hat, wollen auch die US-Amerikanerinnen angreifen. Jennifer Simpson gewann bekanntlich in Rio Bronze, Shannon Rowbury wurde Vierte. Das starke Feld komplettieren die WM-Dritte Sifan Hassan, die ehemalige Junioren-Weltmeisterin Dawit Seyaum, Europameisterin Angelika Cichocka und die EM-Dritte Meraf Bahta.
Makhloufi an der Spitze eines Klassefeldes
In Abwesenheit von Olympiasieger David Rudisha liegt der Fokus im 800m-Lauf der Herren ganz auf das Duell zwischen Ferguson Rotich und Pierre Ambroise Bosse im Kampf um den Sieg im Diamond Race. Der Kenianer hatte zuletzt mit seiner Form hart zu kämpfen, in Rio sich allerdings als Fünfter wieder verbessert zeigte. Bosse, der bei den Olympischen Spielen eine starke Leistung abgeliefert hat und unglücklicher Vierter wurde, hat in Paris Heimvorteil.
Favorit des Rennens ist allerdings der Algerier Taoufik Makhloufi, der in Rio sowohl über 800m als auch über 1.500m die Silbermedaille gewann. Dabei wurde er mit lautstarken, kritischen Äußerungen gegenüber den Sportfunktionären in seinem Heimatland auffällig (siehe RunAustria-Meldung). Harte Gegner für den Algerier kommen mit Ayanleh Souleiman, Jonathan Kitilit, Niicholas Kipkoech und dem Olympia-Kamikaze-Starter Alfred Kipketer aus Ostafrika. Souleiman und Kitilit haben das 1.000m-Rennen von Lausanne in den beiden, bei dem sie allerdings beide einen großartigen Auftritt hatten. Auch Kipkoech war in der Westschweiz engagiert.
Das hochklassige Starterfeld in Paris wird ergänzt von Europameister Adam Kszczot, dessen Stellvertreter Marcin Lewandowski, der ebenfalls in Lausanne war, Hallen-Weltmeister Boris Berian und Lokalmatador Samir Dahmani.
Bunt gewürfeltes Starterfeld über 3.000m
In der vierten Laufentscheidung des Abends gehen zahlreiche 5.000m-Spezialisten auf die kürzere Distanz über 3.000m. Die beiden Bewerbe bilden eine gemeinsame Wertung in der Diamond League. Die während der Saison überlegenen Äthiopier Muktar Edris, Hagos Gebrhiwet und Yomif Kejelcha sind sicherlich bemüht, die magere Rio-Ausbeute vergessen zu machen. Dort blieb gerade einmal eine Bronzemedaille durch Gebrhiwet übrig. Edris wurde disqualifiziert, Hallen-Weltmeister Kejelcha war erst gar nicht nominiert. Während mit Thomas Longosiwa und Bethwell Birgen nur zwei leistungsstarke Kenianer im Rennen sind, könnte ein für die USA laufender Kenianer für Furore sorgen. Mit Silber hinter Mo Farah über 5.000m schaffte Paul Chelimo in Rio seinen Durchbruch. Über 3.000m immer eine Nummer ist Abdalaati Iguider, in Rio über 1.500m am Start.
Mit im Rennen sind auch einige „Fremdgeher“ aus anderen Disziplinen. Die Hindernis-Spezialisten Mahiedine Mekhissi-Benabbad und Yoann Kowal sowie deren fast verschollen befürchtete Landsmann Bob Tahri, früher ebenfalls über die Hindernisse erfolgreich, präsentieren sich ihrem Publikum der Hauptstadt. Der Australier Ryan Gregson kommt von den 1.500m, der Kenianer Paul Tanui ist am liebsten über 10.000m zu Hause, was seine Olympische Silbermedaille beweist.
Dass das traditionsreiche Diamond League Meeting im Stade de France in St. Denis, einem Stadtteil der französischen Metropole, untypischerweise so spät in der Saison erst über die Bühne geht, hat einen einfachen Grund. Vor den Europameisterschaften von Amsterdam war das Stadion aufgrund der Fußball-Europameisterschaft belegt. Diamond League Meeting in Paris
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