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Helah Kiprop stürmt zum größten Triumph, die Belohnung bleibt aber aus

Vor sieben Monaten hat Helah Kiprop noch das Gefühl erleben müssen, wie bitter-süß es sein kann, wenn man den großen Durchbruch knapp verpasst. Bei den Weltmeisterschaften in Peking verlor sie im Zielsprint knapp gegen Mare Dibaba, gewann jedoch die Silbermedaille…

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© getty images / AFP
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Vor sieben Monaten hat Helah Kiprop noch das Gefühl erleben müssen, wie bitter-süß es sein kann, wenn man den großen Durchbruch knapp verpasst. Bei den Weltmeisterschaften in Peking verlor sie im Zielsprint knapp gegen Mare Dibaba, gewann jedoch die Silbermedaille – der bis dato mit Abstand größte Erfolg im Leben der 30-jährigen Kenianerin. Genau dieser knappe Zieleinlauf im Vogelnest von Peking sollte beim Tokio Marathon in ferner Erinnerung noch eine entscheidende Rolle spielen. Nicht jedoch im großen Finale eines großartigen Rennens der Damen. Und in der japanischen Metropole schmeckte die Belohnung nach dem Überqueren der Ziellinie für Helah Kiprop nur süß – zuckersüß.

Dibaba verliert Anschluss

Der Tokio Marathon der Damen war ein klassisches Ausscheidungsrennen, das den Spannungspegel aber nicht durch eine frühe Vorentscheidung senken ließ, sondern stetig steigen. Dass die übertragende japanische TV-Station ab dem Start des Herren-Rennens das Rennen der Damen praktisch komplett vernachlässigte, kam einer Diskrimination gleich – ist leider jedoch kein Einzelfall, was in der heutigen Zeit unglaublich erscheint! Nach einem relativ gleichmäßigen ersten Halbmarathon in einer Zeit von 1:10:41 Stunden zog die Spitzengruppe das Tempo leicht an. Bei Kilometer 35 liefen noch vier Läuferinnen an der Spitze: die beiden Kenianerin Helah Kiprop und Edna Kiplagat sowie die beiden Äthiopierinnen Aberu Kebede und Amane Gobena. Zu diesem Zeitpunkt bereits alle Chancen verloren hatte Vorjahressiegerin Birhane Dibaba, für die der Tokio Marathon 2016 das wichtigste Rennen ihrer Karriere darstellte. Mit einem weiteren Sieg hätte sie die Abbott World Marathon Majors Serie IX für sich entschieden und damit ein Preisgeld von 500.000$ gewonnen. Der Wunsch blieb unerfüllt, Dibaba war enttäuscht, enttäuschte jedoch nicht und belegte in einer Zeit von 2:23:16 Stunden den fünften Platz – nur 46 Sekunden fern ihrer persönlichen Bestleistung, die sie vor zwei Jahren ebenfalls in Tokio aufgestellt hatte.

Der Streckenrekord fällt

Nun stand die Entscheidung auf dem Programm: Helah Kiprop erhöhte die Schlagzahl und löste sich von ihren Konkurrentinnen. Auf den nächsten fünf Kilometern baute sie ihren Vorsprung auf über eine halbe Minute aus und die Sensation nahm konkrete Konturen auf. Mit einer persönlichen Bestleistung von 2:24:03 Stunden hatte die Vize-Weltmeisterin bestenfalls als Außenseiterin gegolten, doch nun war sie nicht mehr zu halten. „Mein Ziel für diese Saison war die Verbesserung einer persönlichen Bestleistung. Nun bin ich überrascht, dass ich sogar einen Streckenrekord gelaufen bin. Das Wetter war perfekt, ich hatte keinerlei Probleme“, jubelte die Vorjahreszweite über den größten Erfolg ihrer Karriere. Mit einer Zeit von 2:21:27 Stunden verbesserte Kiprop den zwei Jahre alten Streckenrekord der Äthiopierin Tirfi Tsegaye um 56 Sekunden, womit sich das einzige asiatische Mitglied der World Marathon Majors mit seinen Streckenrekorden langsam aber sicher den flotten internationalen Marathons annähert.

Favoritinnen bleiben zurück

In der entscheidenden Rennphase hatte keine der beiden Favoritinnen der starken Helah Kiprop etwas entgegenzusetzen. Die zweifache Weltmeisterin Edna Kiplagat rettete immerhin noch den dritten Platz in einer ordentlichen Zeit von 2:22:36 Stunden, Aberu Kebede addierte ihrer beeindruckenden Serie an Spitzenleistungen mit Rang vier zwar ein weiteres Top-Resultat, am Ende zeigte sie sich doch leicht enttäuscht, nicht bei der Siegerehrung zu sein. Beide wurden nicht nur von Kiprop, sondern auch von der Äthiopierin Amane Gobena überflügelt, die mit einer fetten neuen persönlichen Bestleistung von 2:21:51 Stunden wie beim Paris Marathon 2015 den zweiten Platz erreichte.

Neuenschwander wieder im Spitzenfeld

Die Ergebnisdichte beim Tokio Marathon 2016 der Damen war erstaunlich, was vor allen Dingen an den starken Äthiopierinnen lag. Aber auch zwei Europäerinnen schafften den Sprung in die Top Ten. VCM-Siegerin Maja Neuenschwander zeigte sich nach ihrem vierwöchigen Trainingslager in Iten in einer großartigen Verfassung und markierte auf dem Weg zu einem starken achten Platz einen neuen Schweizer Landesrekord über 25 Kilometer. Im Ziel fehlten ihr mit einer Endzeit von 2:27:36 Stunden zwar 47 Sekunden auf den Schweizer Marathonrekord, dennoch war die 36-Jährige mit ihrer Olympia-Marathon-Generalprobe mehr als zufrieden. „Im Vergleich zu Berlin im Vorjahr habe ich bewiesen, dass ich eine derartige Zeit auch alleine laufen konnte. Ich musste sehr viel investieren und immer wieder das Tempo machen. Das gibt mir Zuversicht“, hob die Bernerin hervor. Hinter ihr kam die in Äthiopien geborene Schwedin Isabellah Andersson noch vor der besten Japanerin Okuno Yukiko ins Ziel. Da der Tokio Marathon bei den Damen kein Qualifikationsrennen für die Olympischen Spiele darstellte, fehlten die großen Namen des japanischen Nationalteams. Die persönliche Bestleistung der 23-Jährigen und Rang zehn sind dementsprechend ein respektables Ergebnis aus japanischer Sicht.

Kontroverse um WMM-Gesamtsieg

Soweit der Tokio Marathon 2016 und der Weg, wie es zum Resultat gekommen ist. Doch die Veranstaltung in der japanischen Metropole, nach der Regeländerung erstmals das Finale der World Marathon Majors, hatte ein Nachspiel. Durch den Sieg von Helah Kiprop kam die Kenianerin auf insgesamt 57 Punkte, das Konto wurde jedoch auf 41 reduziert, weil nach den Regularien lediglich die besten zwei Resultate in die Wertung fallen. Damit kam Kiprop auf genau so viele Punkte wie ihre Landsfrau Mary Keitany und die Äthiopierin Mare Dibaba. Dibaba gewann WM-Gold und wurde in Boston Zweite, Keitany gewann in New York und belegte in London Rang zwei. Laut dem in seiner Klarheit für einen Wettbewerb der Qualität, die sich die World Marathon Majors selbst zuschreibt, unzulänglich definierten Regelwerk ist das erste Kriterium für eine Entscheidung ein direktes Duell. Die drei Anwärterinnen sind nie gegeneinander gelaufen, aus dem einfachen Grund, dass sie sich für verschiedene Rennen entschieden haben. In der Dreierkonstellation gab es nur ein direktes Aufeinandertreffen, nämlich jenes zwischen Mare Dibaba und Helah Kiprop in Peking, welches durch Augenblicke entschieden wurde und zumindest eine Entscheidung zwischen diesen beiden Damen herbeiführen konnte. Vom Prinzip her erschien damit zumindest klar, dass Kiprop die WMM-Serie 2015/2016 nicht gewinnen konnte. Kriterium Nummer zwei, die Anzahl an Siegen, die wohl zu 99% bei Punktegleichheit nie unterschiedlich sein wird. Kriterium drei – und auf dieses Kriterium wird es auch zukünftig hinauslaufen – eine Entscheidung der sechs Renndirektor/innen. Und die entschieden sich gegen eine Aufteilung des Preisgeldes auf vier oder sechs Schultern, sondern sprachen die gesamten 500.000$ Mary Keitany zu, während Dibaba und Kiprop trotz statistischer Leistungsgleichheit gänzlich leer ausgingen.

Diskussionen ante portas

Schön für die Kenianerin, schlecht für den Marathonsport! Denn wie lässt es sich argumentieren, dass die Leistungen Mary Keitanys in der vergangenen Periode besser waren als jene von Dibaba und Kiprop, die sicherlich am meisten überraschen konnte? Der spektakuläre Alleingang von Mary Keitany in New York ist sicherlich ein verständliches Indiz, andererseits hat Weltmeisterin Mare Dibaba durch ihren Sieg beim Xiamen Marathon – einem Rennen, das nicht zur WMM zählt – die deutlich schnellere Zeit im Kalenderjahr 2015 erzielt als beide ihrer Konkurrentinnen. Und: Alleine die World Marathon Majors betrachtet, hat Dibaba die stärkere Konkurrentin besiegt (nämlich Kiprop (41 Punkte) in Peking gegenüber Aselefech Mergia (20 Punkte), die hinter Keitany in New York Zweite wurde). Das heißt jedoch nicht, dass die Falsche gewonnen hat oder dass Kiprop, die in der Zeitspanne drei Top-2-Platzierungen auf höchster Ebene erzielt hatte, den Gesamtsieg nicht auch verdient gehabt hätte. Das bedeutet nur, dass aus rein sportlichen Gründen die Bevorzugung Keitanys nicht zu rechtfertigen ist und die sechs Renndirektor/innen hier wohl die Gunst dem größeren Namen verliehen haben. Angesichts des hohen Preisgeldes ist diese Entscheidung gegen eine Aufteilung – laut WMM-Regeln möglich – eine unverständliche!

Informationslücke

Weder eine Information zur Gesamtwertung der WMM-Serie IX, noch eine Erklärung zur Entscheidung bei den Damen oder ein Bericht vom Tokio Marathon war auf der offiziellen Website der World Marathon Majors 30 Stunden nach Beendigung des Rennens verfügbar – Informationsschnelligkeit aus einem anderen Jahrhundert. In einem auf der Website des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF abgedruckten Statement lobte der Vorsitzende der World Marathon Majors Tim Hadzima die Serie an sich: „Wir haben in diesem Jahr ein tolles Engagement gezeigt, um den Sport und unsere Eliteläufer, die wiederum bewiesen haben, dass sie die größten Athleten sind, zu unterstützen. Wir feiern die 250.000 Läuferinnen und Läufer, die jedes Jahr auf einem der sechs ikonischen Marathonkurse laufen.“
 

Ergebnis Tokio Marathon der Damen

1. Helah Kiprop (KEN) 2:21:27 Stunden
2. Amane Gobena (ETH) 2:21:51 Stunden
3. Edna Kiplagat (KEN) 2:22:36 Stunden
4. Aberu Kebede (ETH) 2:23:01 Stunden
5. Birhane Dibaba (ETH) 2:23:16 Stunden
6. Shure Demise (ETH) 2:25:04 Stunden
7. Ashete Dido (ETH) 2:25:50 Stunden
8. Maja Neuenschwander (SUI) 2:27:36 Stunden
9. Isabellah Andersson (SWE) 2:30:02 Stunden
10. Okuno Yukiko (JPN) 2:31:17 Stunden
Tokio Marathon

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